Zu den häufigsten Magen-Darm-Erkrankungen zählen gastroenteritis (Durchfallerkrankungen durch Infektionen), Gastritis, gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) und Magengeschwüre. Chronische entzündliche Darmerkrankungen umfassen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Reizdarmsyndrom, Zöliakie, Divertikulose und Pankreatitis gehören ebenso zum Spektrum. Leber- und Gallenwegserkrankungen wie Hepatitis oder Cholestase können ebenfalls Magen-Darm-Symptome verursachen. Die Krankheitsbilder variieren stark in Ursache, Verlauf und Schwere.
Typische Warnzeichen sind Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung, Blähungen, Gewichtsabnahme und Blut im Stuhl oder Erbrechen. Oft sind auch Appetitverlust, Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein zu beobachten. Bei akuten schweren Symptomen wie starkem Dehydrierungsrisiko, blutigen Stühlen, hohen Fieber oder plötzlichen starken Schmerzen sollte zeitnah ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Die Abklärung erfolgt durch Krankheitsgeschichte, körperliche Untersuchung und Laboruntersuchungen. Stuhl- und Bluttests, Stuhlkulturen sowie ggf. Serologien helfen, Infektionen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu identifizieren. Bildgebende Verfahren (Ultraschall, CT) unterstützen die Diagnostik. Endoskopische Untersuchungen (Ösophago-Gastro-Duodenoskopie, Koloskopie) ermöglichen direkte Gewebeproben. Die Diagnostik richtet sich nach vermuteter Erkrankung.
Behandlungen richten sich nach der Ursache: ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Ernährung, bei Infektionen gegebenenfalls Antibiotika; säurehemmende Medikamente bei Magen- und Refluxbeschwerden; Antidiarrhoika oder Abführmittel je nach Symptomatik; entzündliche Darmerkrankungen erfordern oft entzündungshemmende oder immunmodulierende Therapien; Operationen. Eine individuelle Beratung, Ernährungsumstellung (z. B. bei Zöliakie oder Reizdarm) und Rehabilitation können Teil der Therapie sein.
Prävention umfasst Hygienemaßnahmen zur Vermeidung von Infektionen, sichere Lebensmittelzubereitung, Impfung gegen vermeidbare Lebererkrankungen und eine protektive Ernährung. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, wie Darmkrebsvorsorge ab einem bestimmten Alter, unterstützen frühe Diagnosen. Die Prognose variiert stark je nach Ursache; viele akute Magen-Darm-Erkrankungen heilen folgenlos aus, chronische Erkrankungen erfordern langfristige Behandlung und Lebensstil-Anpassungen.