Humanernährung

Humanernährung ist die Wissenschaft und Praxis der angemessenen, sicheren und nachhaltigen Aufnahme von Nährstoffen zur Unterstützung von Gesundheit, Wachstum, Reproduktion und Energiebalance. Sie umfasst die Bedarfsbestimmung, Verdauung, Aufnahme, Metabolismus sowie die Anpassung der Ernährung an Lebensphasen, Gesundheitszustand und individuelle Unterschiede wie Alter, Geschlecht und Aktivitätsniveau.

Zu den Hauptnährstoffen gehören Makronährstoffe: Kohlenhydrate, Proteine und Fette; Ballaststoffe; Mikronährstoffe: Vitamine und Mineralstoffe; Wasser sowie Kalorien aus Alkohol, der nicht als Nährstoff benötigt wird. Die Ernährung liefert Energie, Substanzen für Gewebe und Funktionen sowie essentielle Bausteine für Stoffwechselprozesse.

Der Verdauungsprozess umfasst Mund, Speiseröhre, Magen, Dünn- und Dickdarm. Dort erfolgt die Zerlegung, Aufnahme und Transport der Nährstoffe. Die Leber, Bauchspeicheldrüse und Gallenwege liefern Enzyme und Substrate. Der Darmmikrobiom beeinflusst Stoffwechsel und Immunfunktion; Hormone regulieren Appetit, Sättigung und den Energiehaushalt.

Gesundheitlich relevant sind Unterernährung und Mikronährstoffmängel ebenso wie Überernährung und Adipositas, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und bestimmte Krebsarten erhöhen. Ernährungsregeln und Muster wie ausgewogene Mischkost, Obst und Gemüse, Vollkorn, moderater Fleischkonsum sowie der Verzehr von verarbeiteten Lebensmitteln beeinflussen die Prävention. Öffentliche Gesundheit befasst sich mit Ernährungssicherheit, Verfügbarkeit und Umweltaspekten.

In Forschung und Praxis umfasst die Humanernährung Ernährungswissenschaft, Diätetik, Ökotrophologie, Ernährungsberatung, Public-Health-Nutrition, Lebensmittelsicherheit und Ernährungsethik. Typische Methoden sind Ernährungsbeobachtung, Labormessungen, Metabolismus-Modelle und Interventionsstudien.