Wirkstoff

Wirkstoff ist der zentrale Bestandteil eines Arzneimittels, der die therapeutische oder diagnostische Wirkung vermittelt. Neben dem Wirkstoff können Hilfsstoffe enthalten sein, die Formulierung, Stabilität, Freisetzung und Applikation unterstützen. Der Begriff wird im Deutschen oft mit Arzneistoff synonym verwendet, wobei der Fokus auf der chemischen Substanz liegt, die die Wirkung verursacht.

Der Wirkstoff entfaltet seine Wirkung durch einen spezifischen Wirkmechanismus, der auf ein biologisches Ziel zielt, beispielsweise Rezeptoren, Enzyme, Transporter oder Nukleinsäuren. Die Art der Wechselwirkung und die Bindungsspezifität bestimmen Wirksamkeit, Dosis und Risiko von Nebenwirkungen. Die Pharmakokinetik beschreibt Absorption, Verteilung im Organismus, Metabolismus und Ausscheidung, wodurch Bioverfügbarkeit und Dauer der Wirkung festgelegt werden.

In Arzneimitteln kann ein Produkt einen oder mehrere Wirkstoffe enthalten, die in unterschiedlichen Darreichungsformen verabreicht werden, etwa Tabletten, Kapseln, Injektionen oder Lösungen. Die Wahl der Form, Dosierung und Behandlungsdauer richtet sich nach dem Wirkstoff, dem Indikationsgebiet und individuellen Patientenmerkmalen.

Zur Qualitätssicherung werden Wirkstoffe hinsichtlich Identität, Reinheit, Stabilität und Wirksamkeit geprüft. Regulativ müssen der Wirkstoffname, seine Konzentration oder Stärke sowie die Angabe der Dosis im Produktinformationen dokumentiert sein. Fachinformationen und Zulassungen beschreiben zudem Indikationen, Gegenanzeigen, Wechselwirkungen und Risiken von Nebenwirkungen.

Beispiele für bekannte Wirkstoffe sind Paracetamol (Analgetikum und Antipyretikum), Ibuprofen (nichtsteroidales Antirheumatikum) und Penicillin G (Antibiotikum).