Patientenmerkmalen

Patientenmerkmalen bezeichnen die Merkmale, mit denen eine Person in der medizinischen Versorgung oder Forschung charakterisiert wird. Sie dienen der Beschreibung, dem Vergleich und der Analyse von Patientengruppen und umfassen demografische, klinische, biologische und sozial einschätzbare Eigenschaften.

Zu den typischen Beispielen gehören demografische Merkmale wie Alter, Geschlecht, Geschlechtsidentität und ethnische Zuordnung; klinische Merkmale wie Diagnosen, Krankheitsstadium, Begleiterkrankungen und medikamentöse Therapien; biologische Parameter wie Laborwerte, Funktionsparameter, genetische oder biomarkerbezogene Merkmale; sowie soziale und verhaltensbezogene Merkmale wie Bildung, Einkommen, Wohnsituation, Rauchen oder Alkoholkonsum. Diese Merkmale können auch Gesundheitsverhalten, Lebensstil oder Umweltfaktoren umfassen.

In der medizinischen Forschung ermöglichen Patientenmerkmale die Beschreibung von Studienpopulationen, die Durchführung von Subgruppenanalysen, Risikoanpassungen in multivariaten Modellen und das Matching bzw. Propensity-Score-Verfahren zur kontrollierten Vergleichbarkeit von Gruppen. In der klinischen Praxis unterstützen sie die Individualisierung von Therapien, die Risikoeinschätzung und die Planung von Versorgungsteilen oder Nachsorge. Im regulatorischen Kontext helfen sie bei Einschlusskriterien und der Bewertung der Generalisierbarkeit von Studienergebnissen.

Die Erhebung erfolgt typischerweise über Fallberichte, elektronische Gesundheitsakten, Patientenumfragen oder genetische Tests. Eine Standardisierung der Datenerhebung und -kodierung sowie der Datenschutz sind zentrale Anforderungen, um Vergleichbarkeit, Reproduzierbarkeit und den Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten.