Futtermangel

Futtermangel bezeichnet einen Mangel oder eine Knappheit an Futter für Nutztiere, der aus unzureichender Verfügbarkeit, eingeschränkter Verfügbarkeit durch Preise oder logistischer Engpässe resultieren kann. Er betrifft in erster Linie Wiederkäuer wie Rinder und Schafe sowie Geflügel, kann aber auch andere Tierhaltungen betreffen. Der Begriff wird verwendet, wenn Lagerbestände niedrig sind, Ernteerträge fallen oder Import- und Zahlungsbedingungen eine ausreichende Futterversorgung erschweren.

Ursachen sind vielfältig: extreme Wetterlagen wie Dürren, Frost oder Überschwemmungen mindern Ernten und Fettvorräte; globale Preisinflation bei Grobfutter, Körnern und Proteinquellen wie Soja macht Importbedarf teurer; Handelsbeschränkungen oder geopolitische Konflikte stören Lieferketten; Flächenkonkurrenz durch andere Nutzungen (etwa Bioenergie) reduziert verfügbare Futterproduktion; wirtschaftliche Schwankungen beeinflussen Lagerhaltungsentscheidungen von Betrieben.

Auswirkungen umfassen direkte Produktionsverluste wie sinkende Milchleistungen oder langsameres Gewichtwachstum bei Masttieren, erhöhte Fütterungskosten und potenziell vermehrte Nutztiertierverluste. Auf regionaler oder nationaler Ebene können Futterknappheit und steigende Preise zu höheren Fleisch- oder Milchkosten, Marktvolatilität und Anpassungsdruck in der Landwirtschaft führen. Langfristig bestehen Risiken für Betriebsstrukturen, Tierwohl und ländliche Regionen.

Gegenmaßnahmen umfassen kurzfristige Strategien wie Anpassung der Tierbestände, Nutzung alternativer Futterquellen, verbesserte Lagerung und gegebenenfalls politische Maßnahmen (Notkredite, Subventionen, Importgenehmigungen). Langfristig stärken Diversifikation der Futterproduktion, Entwicklung widerstandsfähigerer Futterpflanzen, bessere Bewässerung, Futtermittelhandel und Frühwarnsysteme die Resilienz gegenüber Futtermangel.