Lagerhaltungsentscheidungen

Lagerhaltungsentscheidungen beziehen sich auf die Festlegung des optimalen Lagerbestands eines Unternehmens. Ziel ist es, die Verfügbarkeit von Produkten sicherzustellen und gleichzeitig Gesamtkosten zu minimieren, einschließlich Beschaffung, Lagerung, Kapitalbindung und Fehlmengen.

Zu den zentralen Entscheidungsfeldern gehören die Bestell- oder Nachbestellmengen, der Lagerbestandssicherheiten (Sicherheitsbestand) sowie der Zeitpunkt der Nachbestellung (Reorder Point) oder regelmäßige Überprüfungsintervalle. Die Entscheidungen ergeben sich aus Kosten- und Serviceanforderungen, Kapazitäten sowie dem Risikoprofil des Sortiments.

Wesentliche Modelle und Ansätze berücksichtigen Nachfrageunsicherheit, Lieferzeiten und Kostenstrukturen. Beispiele sind das wirtschaftliche Bestellmodell (EOQ) zur Minimierung Gesamtkosten, der Newsvendor-Ansatz für einmalige oder unsichere Bedarfe sowie periodische oder stetige Bestandsüberwachung. Praxisrelevante Elemente sind Sicherheitsbestand zur Absicherung gegen Nachfrage- oder Lieferunsicherheit, Perioden- oder Kontinuitätsplanung, sowie ABC-Analysen zur Priorisierung von Produkten.

Wichtige Kennzahlen und Konzepte umfassen Lagerbestand, Lagerumschlag, Servicegrad, Verfügbarkeit, Fehlmengenquoten und Kapitalbindung. Entscheidungen müssen regelmäßig an Forecasts, Marktbedingungen, Kapazitäten und finanziellen Zielen ausgerichtet werden. In der Praxis kombinieren Unternehmen quantitative Modelle mit operativen Regeln, um flexibel auf Veränderungen reagieren zu können und Kosten sowie Verluste zu minimieren. Lagerhaltungsentscheidungen betreffen damit Beschaffung, Lagerung, Umschlag und Verteilung von Gütern in Supply Chains.