Flüssigkeitszufuhrtherapie

Flüssigkeitszufuhr bezeichnet die Versorgung des Körpers mit Wasser und anderen Flüssigkeiten, um den Flüssigkeitshaushalt aufrechtzuerhalten. Wasser ist der mengenmäßig wichtigste Bestandteil der Nahrung und erfüllt grundlegende Funktionen wie Regulation der Körpertemperatur, Transport von Nährstoffen und Abfallprodukten, Verdauung und Gelenkfunktion.

Quellen der Flüssigkeitszufuhr sind neben stillem Wasser auch ungesüßte Getränke wie Tee, Kaffee, Milch und Fruchtsäfte sowie Flüssigkeiten aus Suppen. Zudem tragen wasserhaltige Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Suppenwürfel zu der Gesamtzufuhr bei.

Der individuelle Bedarf variiert stark und hängt von Alter, Geschlecht, Körpergröße, Klima, körperlicher Aktivität und dem Gesundheitszustand ab. Allgemeine Richtwerte liegen oft bei etwa 2 bis 3 Litern pro Tag für Erwachsene, wobei ein Teil aus Lebensmitteln stammt. Schwangere, Stillende, Kinder sowie ältere Menschen haben angepasste Bedürfnisse. Erkrankungen, Fieber, Durchfall oder Erbrechen erhöhen den Bedarf.

Der Flüssigkeitshaushalt wird durch das Durstgefühl, das Hypothalamuszentrum und Hormonsysteme wie Antidiuretisches Hormon sowie das Renin–Angiotensin–Aldosteron-System reguliert. Die Nieren passen die Ausscheidung entsprechend an. Bei ausreichender Zufuhr wird überschüssige Flüssigkeit ausgeschieden; eine zu geringe Zufuhr kann zu Dehydration führen.

Zu wenig Trinken kann zu Kopfschmerzen, Konzentrationsproblemen und Kreislaufbeschwerden führen; schwere Dehydration birgt Risiken für Kreislaufversagen und Nierenfunktion. Übermäßige Wasserzufuhr ohne Salz kann Hyponatriämie verursachen, insbesondere bei Ausdauerbelastungen. In der Praxis wird in Kliniken häufig eine Flüssigkeitsbilanz geführt, um Ein- und Ausnahmen zu überwachen.