Fältdokumentation

Fältdokumentation bezeichnet das systematische Sammeln, Verzeichnen und Beschreiben von Beobachtungen und Messdaten während Feldarbeiten. Ziel ist es, die dokumentierten Informationen nachvollziehbar, wiederholbar und nutzbar für Forschung, Monitoring und Management zu machen.

Sie kommt in vielen Disziplinen zum Einsatz, etwa in der Ökologie, Biodiversitätsforschung, Agrarwissenschaft, Forstwirtschaft, Geologie oder Archäologie. Typische Anwendungen reichen von Langzeitmonitoring, Arteninventaren bis hin zur Erfassung von Boden-, Pflanzen- oder Probenparametern.

Typische Bestandteile sind räumliche Informationen (Koordinaten, Elevation), zeitliche Angaben (Datum, Uhrzeit), Beobachtungsdaten (Artbestimmung, Häufigkeit, Messwerte), Habitat- und Kontextangaben (Lebensraum, Mikrostandort) sowie Metadaten zur Erhebung (Ausrüstung, Probenahmeverfahren) und gegebenenfalls bildliche Dokumentation.

In der Praxis erfolgen Datenerfassung oft digital über Feld-Apps oder mobile Geräte, können aber auch mit Papierformularen erfolgen. Zur Standardisierung werden Metadatenstandards wie Darwin Core oder ISO 19115 verwendet. Qualitätskontrollen, Taxonomie-Harmonisierung und Versionskontrolle erhöhen die Verlässlichkeit der Daten.

Der Workflow umfasst Planung, Datenerhebung, Übertragung in eine zentrale Datenbank, Plausibilitätsprüfungen, Datensicherung, Archivierung und Weitergabe an Repositorien oder Netzwerke. Offene Daten fördern Vergleichbarkeit und Langzeitstudien, erfordern jedoch eine klare Dokumentation von Herkunft und Nutzungsbedingungen.

Herausforderungen sind unvollständige Metadaten, heterogene Formate, fehlerhafte Identifikationen, Datenschutz und Zugriffsrechte. Eine gute Fältdokumentation steigert Reproduzierbarkeit, erleichtert Nachnutzung der Daten und unterstützt Entscheidungsprozesse in Naturschutz, Ressourcenmanagement und Wissenschaft.