Mikrogrammbereich

Der Mikrogrammbereich bezeichnet in der Messtechnik und Analytik den Bereich um ein Mikrogramm (µg, 10^-6 Gramm). Er liegt unter dem Milligrammbereich und wird verwendet, wenn Stoffmengen sehr klein sind und dennoch zuverlässig bestimmt oder dosiert werden müssen. Typische Anwendungen finden sich in Pharmazie, Toxikologie, Umweltanalyse, Biologie und Lebensmittelsicherheit. In Arzneimitteln werden Wirkstoffe oder Hilfsstoffe oft in Mikrogrammauflösungen dosiert oder als Spurenstoffe kontrolliert. In der Umweltüberwachung werden Spurenstoffe wie Pestizide, Schadstoffe oder Kontaminationen in Mikrogramm- oder teilweise Nanogrammbereich gemessen, wobei Laboranalytik empfindliche Nachweismethoden erfordert.

Messmethoden und Nachweis: Hochempfindliche analytische Techniken wie Massenspektrometrie (MS), Tandem-MS (MS/MS), LC-MS/MS, GC-MS sowie ICP-MS ermöglichen Nachweise im Mikrogrammbereich. Probenvorbereitung (Extraktion, Reinigung, Verdünnung) und Kalibrierung mit Standards im µg-Bereich sind oft nötig. Die Qualitätssicherung erfolgt durch interne Standards, Blanks und regelmäßige Kontrollen. Wichtige Kenngrößen sind Limit of Detection (LOD) und Limit of Quantitation (LOQ), die den kleinsten messbaren bzw. quantifizierbaren Anteil angeben.

Beispiele: Die Dosierung eines Wirkstoffs in einem Medikament kann im Mikrogrammbereich liegen; der Gehalt bestimmter Vitamine oder Spurenstoffe in Lebensmitteln wird häufig in Mikrogramm pro Portion angegeben; Umweltproben wie Wasser oder Boden können Mikrogrammanteile enthalten.

Fazit: Der Mikrogrammbereich kennzeichnet eine Mess- und Dosierungsskala, die feine, aber relevante Stoffmengen umfasst und spezialisierte Analytik sowie strenge Qualitätskontrollen erfordert.