Pharmazie

Pharmazie ist die Wissenschaft und das Berufsfeld, das sich mit der Entwicklung, Herstellung, Prüfung, Qualitätssicherung und dem rationalen Einsatz von Arzneimitteln befasst. Sie verbindet Chemie, Biologie, Medizin, Ingenieurwissenschaften und Gesundheitsversorgung und strebt an, sichere, wirksame und bezahlbare Medikamente bereitzustellen.

Zu den Kernbereichen zählen die Arzneiformung und -technologie (Herstellung von Darreichungsformen), die pharmazeutische Chemie, Pharmakologie und Toxikologie, Pharmakokinetik und Pharmakodynamik, sowie Pharmakognosie, Regulierung, Qualitätskontrolle und klinische Pharmazie. Forschungsfelder umfassen zudem pharmazeutische Biotechnologie, Sicherheitsbewertung und Bewertungsverfahren für neue Therapien.

Die Ausbildung variiert je nach Land. In vielen deutschsprachigen Ländern führt das Pharmazie-Studium zur Approbation als Apotheker bzw. zur Aufnahme in den Apothekerberuf; der Berufsweg umfasst praktische Pharmazierfahrung, Apotheken, Krankenhäuser, Industrie und Behörden. Öffentliche Gesundheitssysteme stützen sich auf pharmazeutische Expertise in Regulierung, Überwachung und Betreuung.

Historisch entwickelte sich die Pharmazie aus der Apothekerpraxis und medizinisch-pharmakologischen Traditionen. Im 19. und 20. Jahrhundert entstanden moderne pharmazeutische Wissenschaften, die Arzneiformung, Arzneimittelchemie, Pharmakologie und Regulierungssysteme ausformten. Seitdem spielen Qualitätslenkung, GMP und Arzneimittelzulassungsverfahren zentrale Rollen.

Pharmazie ist Schlüsselkomponente des Gesundheitssystems: Sie unterstützt Forschung und Entwicklung neuer Therapien, sorgt für Sicherheit und Qualität von Arzneimitteln und trägt zur individuellen Therapie, Arzneimittelwahl und Arzneimittelsicherheit bei.