Kalibrierung

Kalibrierung ist der Prozess, durch den die Abweichung eines Messsystems von einem bekannten Referenzstandard quantifiziert wird, um Messwerte vergleichbar, nachvollziehbar und prüfbar zu machen.

Zwecke der Kalibrierung sind die Bestimmung von Abweichungen, die Ermittlung der Messunsicherheit und die Dokumentation von Kalibrierwerten, damit Messgeräte über ihre Lebensdauer hinweg vergleichbar bleiben.

Kalibrierung erfasst nur Abweichungen im Messwert; bei einer Justierung wird das Gerät angepasst, um diese Abweichung zu korrigieren.

Anwendungsbereiche umfassen Labor- und Qualitätssicherung, industrielle Fertigung, Umwelt- und Medizintechnik. Typische Messgrößen betreffen Waagen, Temperaturfühler, Druck- und Durchflussmesser, elektrische Messinstrumente und Sensoren.

Der Ablauf umfasst die Auswahl eines Referenzstandards, die Durchführung mehrerer Messungen unter festgelegten Bedingungen, die Auswertung der Abweichung, die Bestimmung der Messunsicherheit, ggf. Korrekturwerte und die Erstellung eines Kalibrierprotokolls.

Der Kalibrierbericht enthält Geräteidentifikation, Referenzstandards, Messbedingungen, ermittelte Abweichungen, Messunsicherheit, Datum der Kalibrierung, Verantwortliche und empfohlene Wiederholungsintervalle.

Normen und Regelwerke geben Empfehlungen, wie Kalibrierprozesse durchzuführen und zu dokumentieren sind. Relevante Standards sind ISO 17025 für Kalibrierlabors und ISO 10012 für das Messprozess-Management; nationale Vorschriften im Messwesen (wie die MID) können je nach Anwendungsgebiet ebenfalls relevant sein.