Lungenentzündungen

Lungenentzündung, medizinisch Pneumonie, ist eine akute Infektion des Lungenparenchyms mit entzündlichen Veränderungen und oft Füllung der Alveolen. Sie kann durch Bakterien, Viren, Pilze oder seltener andere Erreger verursacht werden. Typisch sind neu aufgetretene Hustenstörung, Fieber, Brustschmerz und Atemnot; der Röntgenbefund zeigt Infiltrate oder Konsolidierung.

Ursachen und Risikogruppen: Die häufigsten bakteriellen Erreger sind Streptococcus pneumoniae, Haemophilus influenzae und Staphylococcus aureus; atypische Erreger wie Mycoplasma pneumoniae oder Chlamydophila pneumoniae; Viren wie Influenza, Respiratory Syncytial Virus. Ältere Menschen, Kinder, Personen mit chronischen Krankheiten, Immunsuppression, Rauchen, Alkoholkonsum und Mukoviszidose erhöhen das Risiko.

Diagnose: Verdachtsdiagnose aus Anamnese und Untersuchung. Thorax-Röntgen gilt als Standard zur Bestätigung von Infiltraten. Labor: CRP, Blutbild; Erregerdiagnostik via Sputum- oder Blutkulturen; Urin-Antigentests bei S. pneumoniae oder Legionella. Die Schwere der Erkrankung wird oft mit CURB-65 oder einer ähnlichen Skala eingeschätzt, um Therapieort und -umfang zu entscheiden.

Behandlung: Leichte Fälle werden oft ambulant mit Antibiotika behandelt (z. B. Amoxicillin oder Doxycyclin; Makrolide je nach regionaler Resistenzlage). Schwere oder stationäre Pneumonien verlangen Ausgangs- und ggf. intravenöse Therapie (z. B. Ceftriaxon plus Macrolid oder Fluorchinololon). Therapiedauer typischerweise 5–7 Tage, bei komplizierten Fällen länger. Unterstützende Maßnahmen wie Sauerstoff, Flüssigkeit, Atemtherapie.

Verlauf und Prävention: Die Mehrheit der Lungenentzündungen heilt mit angemessener Therapie gut; Komplikationen wie Pleuraerguss, Pneumatozele, Sepsis oder ARDS sind möglich. Prävention durch Impfung (Pneumokokken-Impfstoffe PCV13/PCV20; Grippeimpfung) und Rauchstopp; gute Hygiene; frühzeitige Behandlung reduziert Mortalität.