Kraftstoffqualität

Kraftstoffqualität bezeichnet die Eigenschaften von Kraftstoffen, die Verbrennung, Zuverlässigkeit des Motors und Umweltwirkungen beeinflussen. Sie umfasst Benzin, Diesel, Kerosin sowie Biofuel-Blends und bezieht chemische Zusammensetzung, physikalische Eigenschaften und Reinheit mit ein. Eine hohe Kraftstoffqualität ermöglicht stabile Zündung, saubere Verbrennung, ausreichende Schmierung der Kraftstoffsysteme und geringe Emissionen.

Zentrale Kenngrößen sind bei Benzin die Oktanzahl (RON), der Dampfdruck, der Schwefelgehalt und Additive, die Reinigungs- und Korrosionsschutz unterstützen. Mischungen mit Ethanol (E10, E15, E85) erfordern Kompatibilität und Lagerstabilität. Bei Dieselkraftstoffen stehen Cetanzahl, Schwefelgehalt, Viskosität, Kälteverhalten und der Anteil von Biodiesel (FAME) im Vordergrund; ebenfalls wichtig sind Wassergehalt, Filtration und Stabilität der Lieferung.

Standards und Prüfverfahren: In der EU legen Normen EN 228 (Benzin) und EN 590 (Dieselkraftstoffe) Grenzwerte und Prüfmethoden fest. Für Bio- und Mischstoffe gelten zusätzliche Normen. In Nordamerika regeln ASTM-Normen wie D4814 (Gasoline), D975 (Diesel) und D6751 (Biodiesel) Anforderungen. Qualitätskontrollen erfolgen entlang der Lieferkette durch Raffinerien, Händler und unabhängige Prüfinstitute; Probenahme, Analyse und Audits sichern die Einhaltung.

Auswirkungen schlechter Kraftstoffqualität reichen von Startproblemen, Leistungsverlust und erhöhtem Verschleiß bis zu Ablagerungen, Korrosion von Bauteilen und höheren Emissionen. Ethanol-Blends können Dichtungen und Kraftstoffsysteme älterer Fahrzeuge belasten; niedrige Schwefelwerte verbessern Emissionen, erfordern jedoch angepasste Schmierstoffe und Lagerung. Biokraftstoffe erfordern Materialverträglichkeit mit vorhandenen Komponenten.

Trends: Mit strenger werdenden Emissionsvorschriften sinken Schwefel- und Gesamtwerte; der Anteil von Bio- und erneuerbaren Kraftstoffen steigt, was neue Anforderungen an Kompatibilität, Materialverträglichkeit und Prüftechniken mit sich bringt. Globale Standards zielen auf klare Grenzwerte, verlässliche Messmethoden und sichere Lieferketten.