Wandbaustoffen

Wandbaustoffen bezeichnet in der Bauwirtschaft Materialien, die zum Bau von Wänden verwendet werden. Sie erfüllen Funktionen wie Tragfähigkeit, Wärmeschutz, Schallschutz, Brandschutz und Oberflächenbildung. Je nach Bauweise unterscheidet man Massivwände, bei denen das Wandmaterial die Tragwirkung übernimmt, und Leichtbausysteme, bei denen die Wand als Hülle dient oder durch ein Tragwerk ergänzt wird.

Zu den klassischen Massivbaustoffen zählen Ziegel, Kalksandstein und Porenbeton. Leichtbaustoffe umfassen Porenbeton- und Leichtbetonbaustoffe, Holzwerkstoffe, Faserplatten und Gipskartonplatten. Für Fassadenverkleidungen kommen Putz, Verblender, Faserzementplatten, Holzelemente oder keramische Platten zum Einsatz. Praktisch werden Wandbaustoffe oft kombiniert: Tragwände aus Mauerwerk mit dahinterliegender Dämmung oder vorgehängte Fassaden.

Wichtige Eigenschaften, die die Wahl beeinflussen, sind Wärmeleitfähigkeit und der daraus resultierende U-Wert der Wand, Schalldämmung, Feuerwiderstand, Tragfähigkeit sowie Feuchteverhalten. Verarbeitungserfordernisse, Verfügbarkeit, Kosten sowie bauphysikalische Anforderungen spielen ebenfalls eine Rolle. Bauplanungen berücksichtigen Normen und Richtlinien, wie europäische Normen für Mauersteine (EN 771) und das Eurocode-System für Tragwerke (EN 1996), ergänzt durch nationale DIN-Normen.

Nachhaltigkeit in der Baupraxis umfasst den gesamten Lebenszyklus der Wandbaustoffe: Rohstoffe, Herstellung, Transport, Haltbarkeit, Rezyklierbarkeit und Reparaturmöglichkeiten. Wandbaustoffe tragen so wesentlich zur Energieeffizienz, Innenraumqualität und ästhetischen Gestaltung eines Gebäudes bei.