Sprühtrocknen

Sprühtrocknen, auch Spraytrocknung genannt, ist ein industrielles Verfahren zur Herstellung von Trockenpulvern aus flüssigen Produkten. Dabei wird eine Flüssigkeit in feine Tropfen zerteilt und in einen heißen Luftstrom eingesprüht. Durch Verdampfung des Lösungsmittels entstehen feine, poröse Partikel, die sich zu trockenen Pulvern verdichten.

Der Prozess umfasst typischerweise drei Hauptschritte: Zubereitung des flüssigen Produkts, Zerstäubung durch eine Düse oder Rotordüse zu Tropfen, und Trocknung in einer Trockenkammer, in der die Tropfen mit heißer Luft in Kontakt geraten. Das feuchte Material verdampft, und das resultierende Pulver wird durch Abgasströme, Zyklon oder Filter von der Luft getrennt und gesammelt.

Wichtige Merkmale einer Sprühtrocknungsanlage sind das Zerstäubungssystem (Düse oder Rotordüse), die Trockenkammer, sowie das Abgas- bzw. Abscheidungssystem (Zyklon, Filter oder Elektrofilter). Typische Prozessparameter umfassen Einlasslufttemperatur (etwa 150–300 °C), Austrittstemperatur des Luftstroms (etwa 60–100 °C), Feedrate, Tropfengröße und Viskosität der Flüssigphase.

Anwendungen finden sich vor allem in der Lebensmittelindustrie (Milchpulver, Kaffee, Eiprodukte, Suppenpulver), in der Getränke- und Aromenindustrie sowie in der Pharma-, Kosmetik- und Chemiebranche. Zu den Vorteilen zählen eine hohe Produktivität, frei fließende Pulvers, lange Haltbarkeit und gute Löslichkeit der Endprodukte.

Zu den Nachteilen gehören hoher Energiebedarf, Investitions- und Betriebskosten, Temperaturbelastung empfindlicher Substanzen sowie mögliche Verklumpung oder Agglomeration des Pulvers. Gute Prozessführung, Temperatur- und Feuchtekontrolle sowie passende Formulierungsstrategien sind wichtig, um Produktqualität und Stabilität sicherzustellen.