Trockenpulvern

Trockenpulvern, auch als Trockenpulverbeschichtung bezeichnet, ist ein Oberflächenbeschichtungsverfahren, bei dem fein gemahlenes Pulver aus polymeren Harzen auf ein elektrisch aufgeladenes Werkstück aufgetragen wird. Das Pulver haftet durch elektrostatische Anziehung und wird anschließend durch thermische Aushärtung zu einer festen, gleichmäßigen Filmschicht verschmolzen.

Die Pulver bestehen aus Harzen wie Epoxy, Polyester, Polyurethan oder fluorierten Polymeren (z. B. PVDF), oft mit Additiven für spezielle Eigenschaften. Pulver können thermoplastisch oder thermoset sein. Die Wahl des Pulvers beeinflusst Wärme-, Chemikalien- und UV-Beständigkeit, Kratzfestigkeit und Farbbeständigkeit.

Der Prozess umfasst mehrere Schritte. Zunächst wird das Werkstück gründlich gereinigt und vorbereitet (Entfetten, ggf. Phosphatierung oder Oberflächenvorbehandlung), um die Haftung zu verbessern. Anschließend wird das Pulver durch elektrostatische Sprühen mit Hilfe von Korona- oder Tribo-Ladung gleichmäßig aufgetragen. Übersprühteile können zurückgewonnen und erneut verwendet werden. Das Pulver bildet eine Haftbrücke zum leitfähigen Werkstück, das meist geerdet ist.

Nach dem Auftragen erfolgt die Aushärtung durch Wärme in einem Ofen. Typische Temperaturen liegen je nach Pulver zwischen 160 und 210 °C, oft mehrere Minuten, bis der Mantel schmilzt, verschmilzt und eine robuste, schlagfeste Oberfläche bildet. Dicke Filmstärken liegen typischerweise im Bereich von 60 bis 120 Mikrometern, mit größeren Schichten für spezielle Anwendungen.

Vorteile sind geringe VOC-Emissionen, hohe Materialausnutzung, gute Dickenkontrolle, gleichbleibendes Finish und gute Korrosions- sowie Abriebfestigkeit. Nachteile umfassen hohe Investitionskosten, begrenzte Eignung für nichtleitende Substrate und Anforderungen an eine kontrollierte Verarbeitung und Sicherheit. Typische Anwendungen finden sich in der Automobil-, Haushalts- und Möbelindustrie sowie im Maschinenbau.