Medienökonomen

Medienökonomen untersuchen die wirtschaftlichen Strukturen, Akteure und Prozesse der Medienbranche, zu der Presse, Rundfunk, Online-Plattformen und Content-Produktion gehören. Sie verbinden wirtschaftswissenschaftliche Theorien mit branchenspezifischen Fragestellungen wie Werbemärkten, Publikumsmessung, Urheberrecht, Finanzierung und Regulierung.

Der Fachbereich umfasst die Analyse von Marktstrukturen, Wettbewerb, Preisgestaltung und Geschäftsmodellen; Auswirkungen der Digitalisierung, Konvergenz von Medien- und Telekommunikationsmärkten; Plattformökonomie, Werbeeffizienz, Konsumentennutzen sowie Risiken und Investitionen in Content. Weitere zentrale Themen sind Marktkonzentration, Verhandlungsmacht von Content-Erstellern und Distributoren, vertikale Integration, Lizenzierung, Retransmission, Urheberrechts- und Eigentumsfragen, Wertschöpfungsketten, Data-Ökonomie, personalisierte Werbung und Datenschutz.

Forschungsmethoden reichen von empirischer Ökonometrie und ökonomischen Modellentwürfen über Fallstudien bis hin zu Branchenanalysen und Prognosen. In der Praxis arbeiten Medienökonomen in Medienunternehmen, Regulierungsbehörden, Beratungsfirmen, Forschungseinrichtungen oder politischen Institutionen. Typische Rollen umfassen wirtschaftliche Analysten, Policy Advisor, Strategieberater, Marktforscher oder Wissenschaftler.

Global betrachtet existiert das Fachfeld weltweit als „media economics“ bzw. „Economics of the Media“. In deutschsprachigen Ländern wird der Begriff Medienökonomie verwendet und spiegelt eine Verbindung von theoretischer Wirtschaftsanalyse mit angewandter Branchenpraxis wider. Die Entstehung ist eng verbunden mit der digitalen Transformation, der zunehmenden Marktdominanz großer Plattformen und regulatorischen Debatten um Wettbewerb und öffentlich-rechtliche Medien.