Marktkonzentration

Marktkonzentration beschreibt das Ausmaß, in dem der Umsatz oder die relevanten Marktanteile eines Marktes von wenigen Unternehmen kontrolliert werden. Eine hohe Konzentration bedeutet, dass einige Anbieter eine dominierende Stellung besitzen, während bei niedriger Konzentration viele Anbieter mit ähnlichen Marktanteilen existieren. Die Konzentration hängt von der Marktdefinition, dem Produkt- bzw. Dienstleistungssegment, Eintrittsbarrieren und der Dynamik von Wettbewerb und Kooperation ab.

Zur Messung der Marktkonzentration verwenden Wirtschaftswissenschaftler Konzentrationsmaße wie den Konzentrationsgrad CRn (zum Beispiel CR4, Anteil der größten vier Unternehmen) und den Herfindahl-Hirschman-Index (HHI). Der HHI ergibt sich aus der Summe der Quoten der Marktanteile jedes Anbieters zum Quadrat. Höhere Werte kennzeichnen stärkere Konzentration. In vielen Rechtsordnungen gelten bestimmte HHI-Grenzwerte für die Einstufung eines Marktes als unproblematisch, moderat oder stark konzentriert.

Ursachen einer hohen Marktkonzentration sind Fusionen und Übernahmen, Eintrittsbarrieren wie Kapitalbedarf, Netzwerkeffekte und Skaleneffekte, Produktdifferenzierung sowie geographische oder regulatorische Vorteile. Die Auswirkungen reichen von potenziellen Effizienzgewinnen über verbesserte Infrastruktur bis hin zu geringerer Konkurrenz, höheren Preisen, reduzierter Innovation und eingeschränkter Wahl. In manchen Märkten kann Konzentration auch durch starke Marktführer Innovationen begünstigen, je nach Kontext.

Die Regulierung der Marktkonzentration erfolgt vor allem durch kartellrechtliche Prüfungen von Fusionen und wettbewerbsbeschränkende Absprachen. In der EU prüfen Wettbewerbskommissionen Fusionen auf wettbewerbswidrige Auswirkungen; nationale Behörden wie die FTC/DOJ in den USA oder andere Kartellbehörden überwachen ähnliche Vorgänge. Instrumente umfassen Genehmigungen, Auflagen oder in schweren Fällen Zerschlagungen.

Für Marktteilnehmer und Politik ist die Analyse der Marktkonzentration zentral, um Wettbewerbsverhältnisse, Preismuster und Innovationsanreize zu verstehen. Die Bewertung hängt von der Marktdefinition, dem Zeitraum und relevanten Segmenten ab.