Mediennutzungsverhalten

Mediennutzungsverhalten bezeichnet das Muster, wie Individuen Medien nutzen, welche Medienformate sie wählen, zu welchem Zweck und unter welchen Bedingungen. Typische Dimensionen sind Nutzungsdauer (Zeit, die für Medien aufgewendet wird), Nutzungsfrequenz (wie oft Medien genutzt werden), Nutzungsumfang (Vielfalt der genutzten Medien) und Nutzungsort bzw. Nutzungsgerät (Smartphone, Computer, Fernseher, Tablet). Darüber hinaus unterscheiden Forscher Zielsetzungen wie Information, Unterhaltung, Kommunikation, Lernen oder Arbeit, sowie Aktiv- vs. passiv konsumierte Inhalte und On-Demand- vs. lineare Angebote.

Die Medienwahl wird durch individuelle Merkmale (Alter, Bildung, Einkommen, digitale Kompetenzen) sowie situative Faktoren (Zugang, Verfügbarkeit, Kontext) beeinflusst. Technologische Entwicklungen, Plattform-Algorithmen und soziale Netzwerke verändern außerdem die Ausprägung des Nutzungsverhaltens. Gleichzeitig zeigen sich Unterschiede nach Kulturkreis, Region und Lebensphase (z. B. Jugendliche vs. Erwachsene).

Methodisch wird Mediennutzungsverhalten häufig mithilfe von Befragungen, Tagebüchern, Tracking- oder Logfile-Analysen erfasst. Kombinationen aus Selbstbericht und objektiven Messungen erhöhen die Zuverlässigkeit. Zu beobachtenden Trends gehören zunehmende Mobilität und Multi-Device-Nutzung, der Wandel hin zu Streaming- und Social-Media-Angeboten, steigende Bedeutung von kurzen Inhalten sowie eine stärkere Personalisierung der Empfehlungen. Auswirkungen auf Informationsbeschaffung, Bildung, politische Partizipation und Wohlbefinden werden in der Forschung diskutiert. Datenschutz, Suchtgefahr und Bildschirmzeit-Management gehören zu den relevanten Debattenfeldern.