Materialverschwendung

Materialverschwendung bezeichnet die Verluste von Material während Beschaffung, Produktion, Verarbeitung, Lagerung und Nutzung, die zu erhöhtem Ressourcenverbrauch, Kosten und Umweltbelastungen führen. Sie kann sowohl unbeabsichtigt als auch systembedingt entstehen und umfasst Ausschüsse, Überproduktionen, Reststoffe, Verpackungs- und Transportverluste sowie Verderb oder vorzeitige Entsorgung.

Ursachen der Materialverschwendung sind technologische Ineffizienzen, ungenaue Planung, veraltete oder fehlerhafte Prozesse, Ineffizienz in der Logistik, übermäßige Verpackungen, Ausschuss durch Qualitätsanforderungen und ungenutzte Reststoffe. Fehlende Transparenz in Lieferketten und mangelnde Recycling- oder Wiederverwendungsoptionen verstärken das Problem.

Betroffene Bereiche reichen von der Industrie und dem Bauwesen über Elektronik- und Maschinenbau bis zu Landwirtschaft, Handel und Konsumgütern. In der Bauwirtschaft können beispielsweise Reststoffe aus Mauerwerk oder Beton anfallen, in der Produktion Ausschuss und Overages, in der Verpackung übermäßige Materialmengen.

Folgen der Materialverschwendung sind Umweltbelastungen durch Ressourcenverbrauch, Abfallaufkommen und Treibhausgasemissionen, wirtschaftliche Kosten durch Verluste sowie Auswirkungen auf Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit. Messbar wird Materialverschwendung über Kennzahlen wie Ausschussquote, Materialnutzungsgrad, Recyclingquote oder Verluste pro Produktionseinheit.

Gegenmaßnahmen zielen auf Materialeffizienz und Kreislaufwirtschaft: redesign for manufacturability, Design for Environment, Lean Manufacturing, Optimierung von Materialflüssen, Wiederverwendung, Recycling und Substitution von Rohstoffen. Politisch spielen EU-Kreislaufwirtschaftspläne sowie nationale Regelwerke wie Deutschland KrWG und VerpackG eine Rolle; Förderprogramme, Standards und Lieferkettenverantwortung unterstützen Reduzierung und effizientere Nutzung von Materialien.