Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, bei der Gluten eine immunologische Reaktion auslöst, die Dünndarmschleimhaut schädigt und zu Malabsorption führen kann. Weltweit betrifft sie rund 1 Prozent der Bevölkerung; genetische Veranlagung mit HLA-DQ2 oder HLA-DQ8 erhöht das Risiko. Symptome reichen von Durchfall, Bauchschmerzen und Gewichtsverlust bis zu Blutarmut, Müdigkeit und Hautveränderungen wie Dermatitis herpetiformis. Die Diagnose erfolgt meist durch serologische Tests (z. B. tTG-IgA) und Bestätigung per Dünndarmbiopsie; Glutenzufuhr ist für gültige Tests nötig. Behandlung ist eine lebenslange glutenfreie Ernährung und sorgfältige Vermeidung von Kreuzkontaminationen.
Nicht-zöliakische Glutenunverträglichkeit (NCGS) kennzeichnet glutenbedingte Beschwerden ohne Zöliakie oder Weizenallergie. Ursache und Mechanismen sind unklar; die Erkrankung wird häufig nach Ausschluss anderer Diagnosen gestellt. Typisch sind wiederkehrende Verdauungsbeschwerden sowie unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen oder Erschöpfung nach glutenhaltiger Kost. Die Behandlung besteht in einer individuell angepassten Diät, deren Wirksamkeit variiert; eine generelle Glutenunverträglichkeit ist nicht mit einer automatischen Nahrungsmittelallergie gleichzusetzen.
Weizenallergie ist eine IgE vermittelte Reaktion auf Weizenproteine. Sie kann unmittelbar nach dem Verzehr auftreten und Symptome wie Hautausschlag, Atemnot, Magen-Darm-Beschwerden oder in schweren Fällen Anaphylaxie verursachen. Viele Betroffene wachsen aus der Allergie heraus, insbesondere Kinder. Diagnose erfolgt durch spezifische IgE-Bestimmung oder Hautpricktests. Behandlung besteht in strikter Weizenvermeidung; bei Bedarf sind Notfallmedikationen und Schulung im Umgang mit Nahrungsmittelallergien erforderlich.