Finanzierungsvoraussetzungen

Finanzierungsvoraussetzungen bezeichnen die Kriterien, die erfüllt sein müssen, damit finanzielle Mittel von Kreditgebern, Investoren oder öffentlichen Förderprogrammen bereitgestellt werden. Sie dienen der Beurteilung von Zahlungsfähigkeit, Risiko und Rendite und unterscheiden sich je nach Finanzierungsinstrument und Rechtsraum.

Zu den allgemeinen Anforderungen zählen Bonität, Eigenkapital und Sicherheiten. Die Bonität gibt Auskunft über die Kreditwürdigkeit und das Ausfallrisiko; sie wird durch Auskünfte, Bonitätsprofile, vergangene Zahlungsgewohnheiten und wirtschaftliche Lage bewertet. Eigenkapital erhöht die Risikoaufnahmefähigkeit des Antragstellers und kann Zinslast senken. Sicherheiten wie Immobilien, Maschinen oder Bürgschaften mindern das Ausfallrisiko für den Kreditgeber. Darüber hinaus prüfen Kreditgeber Zweck, Laufzeit, Tilgungsplan und Angemessenheit der Finanzierung in Bezug auf Ertrag oder Cashflow.

Für Unternehmen kommen zusätzliche Anforderungen hinzu: Ein detaillierter Businessplan, Finanzplanung (Liquidität, Umsatz- und Ergebnisprognosen), Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung, Marktanalysen sowie eine tragfähige Rechtsform. Managementkompetenz und Marktposition spielen ebenfalls eine Rolle. Fördermittel können ergänzende Auflagen enthalten, etwa Zweckbindung, Mindestinvestitionsvolumen oder regionale Kriterien sowie Bürgschaften oder Beteiligungserfordernisse.

Wichtige Kennzahlen zur Beurteilung sind Eigenkapitalquote, Verschuldungsgrad, Cashflow und Deckungsgrad der Fixkosten. Wichtig ist, dass die konkreten Voraussetzungen je nach Bank, Investor und Regulierung variieren. Die Unterlagen umfassen meist Identifikation, Einkommens- und Vermögensnachweise, Steuererklärungen, Jahresabschlüsse, Businesspläne, Finanzpläne und Nachweise zu Sicherheiten.

Zusammenfassend dienen Finanzierungsvoraussetzungen dazu, Verlässlichkeit, Planbarkeit und Tragfähigkeit einer Finanzierung sicherzustellen und Risiken angemessen zu verteilen.