Versorgungsplan

Der Versorgungsplan ist ein formelles, patientenzentriertes Dokument, das die geplanten medizinischen, pflegerischen und sozialdienstlichen Leistungen für eine Person festlegt. Ziel ist eine koordinierte Versorgung über verschiedene Versorgungsebenen und Berührungspunkte hinweg. In manchen Kontexten wird er auch als Behandlungsplan, Pflegeplan oder Gesamtversorgungsplan bezeichnet.

Inhaltlich umfasst ein Versorgungsplan Angaben zum Gesundheitszustand, Diagnosen, Risikofaktoren, Behandlungsziele und notwendige Interventionen wie Medikation, Therapien, Rehabilitation, pflegerische Maßnahmen, Hilfsmittel sowie wohnumfeldbezogene Anpassungen. Zusätzlich enthält er zeitliche Abläufe, Verantwortlichkeiten und Ansprechpartner, Vereinbarungen zur Datenweitergabe und Datenschutz sowie Hinweise zur Patientenbeteiligung und informierten Einwilligung.

Der Plan wird in der Regel in einem interdisziplinären Prozess entwickelt und fortgeschrieben. Beteiligte sind typischerweise Ärztinnen und Ärzte, Pflegefachkräfte, Therapeutinnen und Therapeuten, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie der Patient bzw. die Angehörigen. Typische Schritte sind Bedarfs- und Funktionsassessment, Festlegung realistischer Ziele, Erstellung der Dokumentation, Freigabe durch den Patienten, Umsetzung und regelmäßige Überprüfung sowie Anpassungen bei Veränderungen der Situation.

Anwendungsbereiche umfassen Krankenhäuser, ambulante Versorgung, Rehabilitationseinrichtungen, Langzeitpflege und palliativmedizinische Settings. Vorteile eines Versorgungsplans sind bessere Versorgungskoordination, erhöhte Transparenz für Patientinnen und Patienten, Vermeidung von Doppeluntersuchungen, verbessertes Entlassungsmanagement und eine Grundlage für Qualitäts- und Kostensteuerung.

Rechtliche und ethische Aspekte betreffen Datenschutz, Informationsweitergabe im Rahmen der Einwilligung, patientenorientierte Entscheidungsfindung sowie die Sicherstellung von Transparenz und Gleichbehandlung in der Versorgung.