Umgebungslogistik

Umgebungslogistik bezeichnet die logistischen Prozesse, die außerhalb eines Unternehmensstandorts stattfinden und die Beschaffung, Distribution und Rückführung von Gütern in der Umgebung eines Betriebs betreffen. Sie umfasst die externe Beschaffung, Transport zwischen Lieferanten, externen Lagern und Kunden sowie die Rückführung von Produkten im Rahmen der Reverse-Logistik. Ziel ist es, Kosten zu minimieren, Lieferzuverlässigkeit zu erhöhen und die Servicequalität zu sichern, während Umweltaspekte und Risiken berücksichtigt werden.

Typische Aktivitäten der Umgebungslogistik sind die Netzwerkplanung, Routen- und Flottenoptimierung, Beschaffungs- und Lieferantenmanagement, Cross-Docking sowie die Steuerung der Auslieferung an Endkunden, einschließlich Last-Mile-Logistik in urbanen Gebieten. Unterstützt wird sie durch IT-Systeme wie Transport Management Systeme, ERP- und WMS-Lösungen, Echtzeit-Tracking sowie den Datenaustausch mit Kunden und Lieferanten. Umwelt-, Verkehrs- und Raumkonzepte fließen in die Planung ein, etwa durch Modalwechsel, den Einsatz emissionsarmer Fahrzeuge, Ladungsoptimierung, Verpackungsreduktion und optimierte Touren.

Umgebungslogistik verbindet sich eng mit der Intralogistik im Unternehmen und bildet die Schnittstelle zu Beschaffung, Produktion, Vertrieb und Kundendienst. Kennzahlen umfassen Kosten, Liefertreue, Durchlaufzeiten sowie Umweltkennzahlen wie CO2-Emissionen, Kraftstoffverbrauch und Lärm. Kooperationsformen mit Partnern, Lieferanten und Dienstleistern, etwa Vendor-Managed Inventory oder gemeinsame Planungsprozesse, unterstützen Effizienzgewinne und Risikominimierung.

Herausforderungen sind der zunehmende urbaner Verkehr, regulatorische Vorgaben (Emissionszonen, Lenk- und Gewichtsregelungen), Datenintegration und Datensicherheit. Chancen bietet die Digitalisierung, verbesserte Transparenz über Lieferketten, kooperative Planung mit Partnern sowie nachhaltige Logistikkonzepte, die Kosten senken und Umweltwirkungen verringern.