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Modalwechsel

Modalwechsel bezeichnet den Wechsel der vorherrschenden Modus innerhalb eines Musikstücks. Typisch ist der Übergang von Dur zu Moll oder zwischen verschiedenen Modi wie Ionisch, Dorisch, Phrygisch, Lydisch oder Mixolydisch. Im Gegensatz zur Modulation, bei der eine neue tonale Zentralität etabliert wird, zielt der Modalwechsel vor allem auf Veränderungen der Klangfarbe und des Ausdrucks ab; er muss nicht zwingend eine feste neue Tonart schaffen, kann aber dazu führen.

Man unterscheidet grob parallele Modalwechsel (gleicher Grundton, anderer Modus, z. B. C-Dur zu C-Moll) und nicht-parallele

Historisch kommt Modalwechsel insbesondere in der Renaissance- und Barockmusik mit der Praxis der Kirchmodi vor; im

Wechsel
mit
verändertem
Tonzentrum.
Modalwechsel
erfolgt
oft
durch
modale
Mischung
(borrowed
chords),
etwa
das
Einführen
von
Akkorden
aus
dem
Parallel-
oder
dorischen,
phrygischen
Modus.
Typische
Techniken
sind
Pivot-Akkorde,
gemeinsame
Töne
(Common-Tone-Überleitung)
oder
chromatische
Vermittlungswege,
die
den
Übergang
glätten.
Der
Effekt
ist
eine
Farb-
und
Stimmungsänderung,
nicht
zwingend
eine
neue
tonale
Zentralität.
19.
und
20.
Jahrhundert
wird
der
Begriff
auch
außerhalb
der
traditionellen
Modalmuster
als
Farbwechsel
genutzt.
Im
Jazz
und
in
der
Popmusik
ist
modale
Interchange
ein
verbreitetes
Gestaltungsmittel,
das
harmonische
Spannung
durch
mehrere
Modi
ermöglicht
und
so
expressive
Farbebenen
eröffnet.
In
analytischen
Begriffen
lässt
sich
Modalwechsel
als
eigenständiges
Farbmittel
betrachten,
das
oft
mit,
aber
von
funktionaler
Harmonik
abseits
der
Modulation
zu
unterscheiden
ist.