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Thrombogenität

Thrombogenität bezeichnet die Fähigkeit oder Neigung eines Substrats, einer Situation oder eines Organismus, die Bildung eines Thrombus zu begünstigen. Sie beschreibt, wie stark Prozesse der Blutgerinnung, der Thrombozytenaktivierung und der Endothelfunktion in einer gegebenen Situation zusammenwirken, um einen Gefäßverschluss zu ermöglichen. Thrombogenität ist kontextabhängig und kann sowohl auf zellulärer Ebene als auch bei Gerinnungssubstraten oder medizinischen Implantaten auftreten.

Die Thrombogenität wird durch die Virchow‑Trias beeinflusst: Veränderungen der Blutzusammensetzung und Gerinnungskapazität, Funktionsstörungen oder Störungen des

Zur Beurteilung der Thrombogenität werden in der Wissenschaft diverse In‑Vitro- und In‑Vivo-Methoden eingesetzt. Globale Gerinnungstests wie

Thrombogenität ist ein zentrales Konzept in der Entwicklung von Medizinprodukten und Implantaten sowie in der Beurteilung

Endothels
sowie
Modifikationen
des
Blutflusses.
Aktivierte
Thrombozyten
setzen
Adhäsionsmoleküle
frei,
bilden
Aggregationen
und
initiieren
die
Thrombusbildung.
Gleichzeitig
aktiviert
die
Gerinnungskaskade
die
Umwandlung
von
Fibrinogen
zu
Fibrin,
was
den
Thrombus
stabilisiert.
Endothelzellen,
plasmatische
Gerinnungsproteine
und
antithrombotische
Systeme
modulieren
den
Prozess;
künstliche
Oberflächen
bei
Implantaten,
Infusionen
oder
Kathetern
können
Proteine
anziehen
und
die
Gerinnung
auslösen.
Thrombin-Generations-Assays
(TGA),
Calibrated
Automated
Thrombography
(CAT)
oder
Thromboelastographie
(TEG/ROTEM)
liefern
Informationen
zur
generierten
Thrombinmenge
und
zur
Klopfen
der
Gerinnung.
Spezielle
Tests
für
Biomaterialien
bewerten
unter
anderem
Proteinadsorption,
Thrombozytenadhäsion
und
Kontaktaktivierung.
Ergebnisse
sollten
im
Kontext
weiterer
klinischer
Befunde
interpretiert
werden.
von
Medikamenten
zur
Thromboseprophylaxe.
Individuelle
Risikofaktoren,
wie
genetische
Thrombophilie
(z.
B.
Faktor-V-Leiden,
Prothrombin-G20210A),
Antiphospholipid-Syndrom,
Krebs,
Immobilisierung
oder
Operation,
erhöhen
die
Thrombosegefahr.
Die
Beurteilung
der
Thrombogenität
dient
der
Risikoabschätzung
und
der
Planung
von
Gegenmaßnahmen.