Signalisierungsdienste

Signalisierungsdienste sind Dienste zur Übermittlung von Steuerungs- und Verwaltungsnachrichten zwischen Komponenten telekommunikativer Netzwerke. Sie ermöglichen den Aufbau, die Steuerung und die Beendigung von Kommunikationsverbindungen, Ressourcenverwaltung, Abrechnung, Sicherheit und Netzsteuerung. Signalisierung unterscheidet sich von der Nutzungsdatenübertragung (Media).

Signalisierungsdienste liefern Signale für Anrufaufbau, Weiterleitung, Rufnummernportierung, Fehlerbehandlung, Tarif- und Abrechnungslogik, Roaming, Notrufabwicklung. Sie arbeiten dynamisch über Netzgrenzen hinweg, oft asynchron, zuverlässig, mit Fehlertoleranz und Wiederherstellung.

Protokolle und Architekturen: Signalisierung erfolgt durch spezialisierte Protokolle wie SS7 (Signaling System 7) in traditionellen Fest- und Mobilnetzen, SIGTRAN zur Überführung in IP-Netzwerke, sowie IP-basierte Signalisierung wie SIP (Session Initiation Protocol) in VoIP- und IMS-Szenarien sowie Diameter-basierte Signalisierung für Policy, Authentication und Charging. In Mobilnetzen werden Signalisierungsdienste durch Signalisierungsnetze, Signaling Transfer Points (STP) und ergänzende Gateways unterstützt, um Interoperabilität zwischen verschiedenen Netzebenen sicherzustellen.

Infrastruktur: Signalisierungsdienste verwenden Signalisierungsnetze, Signalisierungsstellen, Gateways, Router und Schnittstellen zu anderen Netzen. Die Zuverlässigkeit, Latenz und Sicherheit sind zentrale Anforderungen; Redundanz, Priorisierung von Signalisierungsmessagen, Verschlüsselung und Zugriffskontrollen sind übliche Maßnahmen.

Bedeutung und Ausblick: Signalisierungsdienste sind grundlegend für Betrieb und Interoperabilität moderner Telekommunikationsnetze. Mit der Weiterentwicklung zu IP-basierten und cloudbasierten Architekturen gewinnen Signalisierungsdienste an Bedeutung, insbesondere in 5G- und IMS-Umgebungen, wo zentrale Funktionen wie Session Management, Policy und Abrechnung zusammenarbeiten.