Sammelrohrsystem

Ein Sammelrohrsystem ist ein Netzwerk aus Rohrleitungen und Verbindungen, das dazu dient, Strömungen aus mehreren Eingangsquellen zu einem gemeinsamen Ausgang, Messpunkt oder Abfluss zusammenzuführen. Es findet Anwendung in der Prozess-, Umwelt- und Infrastrukturtechnik sowie in Mess- und Probenahmesystemen, wo mehrere Zuleitungen gebündelt werden sollen, um eine zentrale Überwachung, Regulation oder Abführung zu ermöglichen.

Der typische Aufbau umfasst Haupt- und Sammelrohre, Verteil- und Abzweigleitungen, Ventile, Dichtungen sowie gegebenenfalls Sensoren, Absperr- und Rückschlagsventile. Die Materialien richten sich nach der konkreten Anwendung und reichen von Kunststoffen über Edelstahl bis hin zu duktilem Guss. Ziel ist es, eine robuste, korrosionsbeständige Baugruppe zu schaffen, die Druckverlusten, Leckagen und Reinigungsanforderungen gerecht wird.

Funktionsprinzip ist die effiziente Bündelung von Strömungen aus mehreren Quellen in eine zentrale Linie. Ein Sammelrohrsystem ermöglicht das gleichzeitige Sammeln, Leiten oder Messen von Prozessen, Proben oder Abflüssen. In Umwelt- und Labormanwendungen dient es oft der gleichmäßigen Probenentnahme oder der zentralen Abführung mehrerer Teilströme.

Wichtige Designüberlegungen betreffen die Dimensionierung der Querschnitte, den Druckverlust, die Korrosionsbeständigkeit, Reinigung und Sterilisation, Temperaturbeständigkeit sowie die Vermeidung von Toträumen. Wartungszugang, Kalibrierung von Messpunkten und einheitliche Anschlussstandards werden ebenfalls berücksichtigt.

Typische Einsatzfelder sind Trink- und Abwasserversorgung, chemische Industrie, Gas- und Probenahmetechnik sowie Labor- bzw. Monitoring-Systeme. Vorteile eines Sammelrohrsystems sind Skalierbarkeit, zentrale Erfassung und erleichterte Instandhaltung; Nachteile können erhöhte Komplexität, potenzielle Druckverluste und aufwändige Reinigung sein.