Abflüssen

Abflüsse bezeichnet im Bauwesen die Kanäle, Rohre und Vorrichtungen, die Flüssigkeiten aus Gebäuden, Anlagen oder Freiflächen ableiten. Sie gehören zum Entwässerungssystem und dienen dem sicheren Abtransport von Abwasser, Regenwasser und anderen Flüssigkeiten. Grundsätzlich wird zwischen Innenabflüssen (sanitäre Abflüsse aus Waschbecken, Dusche, Toilette) und Außenabflüssen (Oberflächenabflüsse, Dach- und Hofentwässerung) unterschieden. In Gebäuden können Mischsysteme verwendet werden, die Schmutz- und Regenwasser gemeinsam ableiten, oder Trennsysteme, bei denen Regenwasser separat vom Abwasser geführt wird.

Funktionsprinzip: Die meisten Abflüsse arbeiten nach dem Schwerkraftprinzip; Rohre sind leicht geneigt, damit das Wasser in Richtung Kanal fließt. Zur Vermeidung von Geruchsbildung enthalten Abflussleitungen Geruchsverschlüsse (Siphons). Zur Druckausgleichspflege dienen Lüftungsschächte oder Luftventile. Reinigungsöffnungen ermöglichen Wartung. Rückstausicherungen verhindern das Zurückströmen von Abwasser in die Gebäudeinstallation.

Bauteile und Materialien: Typische Rohre bestehen aus Kunststoff (PVC, PP), in älteren Gebäuden auch aus Metall oder Ton. Wichtige Bauteile sind Bögen, Abzweige, Siphons, Reinigungsöffnungen und Rückstausicherungen.

Pflege und Probleme: Häufige Ursachen von Problemen sind Verstopfungen durch Fett, Haare oder Seifenreste, Wurzeleinwuchs im Außenbereich oder trockene Siphons. Folgen können Geruch, langsamer Abfluss, Keimsammlungen oder Leckagen sein.

Regelwerke: Planung und Bau von Abflüssen erfolgen nach nationalen Bauvorschriften und Normen, z. B. DIN EN 12056 für die Entwässerung in Gebäuden, sowie lokalen Vorgaben (VOB/C, DIN-Normen).