Lieferproblemen

Lieferproblemen bezeichnet man in der Logistik und im Supply-Chain-Management Schwierigkeiten, Güter zeitgerecht an den Besteller zu liefern. Sie können Verzögerungen, Teillieferungen oder Ausfälle umfassen und betreffen sowohl industrielle Lieferketten als auch den Einzelhandel und E-Commerce.

Ursachen reichen von Produktionsengpässen und Rohstoffknappheit über Transportkapazitätsprobleme, Streiks, extreme Wetterereignisse oder Grenz- und Zollprobleme bis hin zu IT- oder Kommunikationsausfällen sowie Prognose- und Planungsfehlern.

Die Folgen betreffen Kundenzufriedenheit, Auftragstreue, Umsatz und Kosten. Verspätete oder fehlende Lieferungen können zu Stornierungen, erhöhten Bearbeitungskosten, vermehrtem Kundenservice-Aufwand und möglichen Vertragsstrafen führen. Kennzahlen wie die termingerechte Lieferung (OTIF) oder die Lieferzeit helfen bei der Bewertung der Lieferzuverlässigkeit.

Strategien zur Vermeidung und Bewältigung umfassen Diversifikation von Lieferanten und Standorten, ausreichende Sicherheitsbestände, robuste Lieferantenentwicklung sowie Verträge mit klaren Service-Level-Vereinbarungen. Technologisch unterstützen Tracking- und Transparenzsysteme, elektronische Datenaustausch (EDI) und Frühwarnsignale. Ergänzend helfen flexible Logistikoptionen, alternative Transportwege, Nearshoring sowie ein Krisen- und Kommunikationsmanagement.

Die Auswirkungen variieren je nach Branche: im Einzelhandel und E-Commerce sind Endkunden unmittelbar betroffen, während in der Industrie Produktionsunterbrechungen Kosten verursachen und im Gesundheitswesen Lieferzeiten kritisch sein können. Insgesamt stehen Transparenz, vorausplanende Risikobewertung und kooperative Prozesse im Mittelpunkt der Bewältigung von Lieferproblemen.