Impfprogramm

Impfprogramm bezeichnet in der Regel ein staatlich organisiertes System, das den planmäßigen Einsatz von Impfstoffen zur Prävention von Infektionskrankheiten sicherstellt. Ziel ist es, Morbidität und Sterblichkeit zu senken, Ausbrüche zu verhindern und durch Impfung eine Herdenimmunität zu fördern. Solche Programme umfassen in der Regel einen Impfkalender oder Impfplan, der Reihenfolge, Alter und Auffrischungsintervalle festlegt, sowie Mechanismen zur Lieferung, Finanzierung und zum Zugang zu Impfstoffen.

Zu den zentralen Bestandteilen gehören die Zielgruppen, zum Beispiel Säuglinge, Kinder, Schwangere und bestimmte Berufsgruppen; die angebotenen Impfstoffe (etwa Masern-Mumps-Röteln, Diphtherie-Tetanus-Pertussis, Polio, Hepatitis B, Pneumokokken, Varizellen, HPV, Influenza) sowie Strategien wie Routineimpfungen, Nachholimpfungen und schulbasierte oder betriebliche Impfkampagnen. Die Umsetzung erfolgt durch Gesundheitsdienste, Kliniken und niedergelassene Ärztinnen und Ärzte. Finanzierung, logistische Versorgungskette und Informationsangebote gehören ebenfalls dazu.

Zur Qualitätssicherung dienen die Überwachung der Impfraten, Impfregister und die Sicherheitsüberwachung von Impfstoffen, einschließlich der Meldung von unerwünschten Impfreaktionen. Allgemein zielt ein Impfprogramm darauf ab, eine gerechte Verfügbarkeit und Akzeptanz sicherzustellen und Lücken in der Abdeckung zu schließen.

Auf globaler Ebene arbeiten Organisationen wie die WHO sowie nationale Gesundheitsbehörden an Richtlinien und Programmen; unterstützende Partner tragen dazu bei, Kapazitäten aufzubauen und Impfstoffzugang zu ermöglichen. Impfprogramme stehen zudem vor Herausforderungen wie Impfskepsis, Lieferengpässen und Ungleichheiten beim Zugang.