Berufsgruppen

Berufsgruppen bezeichnet Gruppen von Menschen, die durch ihren Beruf oder ihre Beschäftigung verbunden sind. In der Soziologie, der Arbeitsmarkt- und der Wirtschafts-forschung dienen Berufsgruppen dazu, die Struktur des Arbeitsmarktes, soziale Ungleichheiten und den Zugang zu Ressourcen zu analysieren.

Sie umfassen sowohl einzelne Berufsbezeichnungen als auch breitere Kategorien, die ähnliche Funktionen oder Qualifikationen bündeln. Forschungs- und Politikansätze verwenden Berufsgruppen, um Löhne, Bildungschancen, Aufstiegsmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen zu vergleichen. Berufsgruppen helfen zudem dabei, Muster von Arbeitsmarktsegregation, beruflicher Weiterbildung und Karriereverläufen zu beschreiben.

In Deutschland spielt der Begriff in Klassifikationen der Berufe eine Rolle, zum Beispiel in der Klassifikation der Berufe (KldB). Berufsgruppen dienen der systematischen Gliederung von Arbeitsmarktdaten, Statistik und Verwaltung, wodurch vergleichbare Analysen über Regionen, Branchen und Zeiträume hinweg möglich werden.

Beispiele für häufig untersuchte Berufsgruppen sind Gesundheitsberufe, Lehrkräfte, IT-Fachkräfte, Handwerk, Verwaltung, soziale Arbeit und Bauwesen. Diese Gruppen spiegeln oft ähnliche Ausbildungswege, Qualifikationen und Arbeitsbedingungen wider und bilden zentrale Bezugsgrößen in Studien zur Arbeitsmarktentwicklung und zur Bildungs- und Sozialpolitik.

Bei der Datenerhebung werden Berufsgruppen in Befragungen, Volkszählungen oder administrativen Quellen verwendet. Die Abgrenzungen sind oft unscharf, Berufe wandern, neue Felder entstehen; Berufsgruppen liefern daher eine nützliche, aber vereinfachende Orientierung, die sich ständig weiterentwickelt.