Gliederschmerz

Gliederschmerz bezeichnet umgangssprachlich Schmerzen in Armen und Beinen, die Muskeln oder Gelenke betreffen. In der medizinischen Fachsprache werden oft Myalgien (Muskelschmerzen) oder Arthralgien (Gelenkschmerzen) verwendet. Gliederschmerz kann akut auftreten, aber auch wiederkehrend oder chronisch sein und geht häufig mit Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Fieber einher.

Zu den häufigsten Ursachen gehören virale Infekte wie Grippe oder Erkältung, bei denen Muskel- und Gliederschmerzen typisch sind. Überanstrengung, Muskelkater oder Dehydration können Gliederschmerzen verursachen. Entzündliche oder rheumatische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Lupus können ebenfalls Gliederschmerzen hervorrufen. Auch Stoffwechselstörungen (z. B. Schilddrüsenunterfunktion), Elektrolytstörungen, Nebenwirkungen bestimmter Medikamente oder chronische Schmerzstörungen können Gliederschmerzen verursachen. Gelegentlich treten Nervenschäden oder Durchblutungsstörungen als Ursache auf.

Die Beschreibung der Schmerzen, ihr Verlauf und Begleitsymptome helfen bei der Einordnung. In der Regel sind Gliederschmerzen diffus oder unspezifisch, oft begleitet von Müdigkeit, Fieber oder Allgemeinsymptomen. Die Abklärung erfolgt durch Anamnese und körperliche Untersuchung. Bei Bedarf können Blutuntersuchungen (Entzündungsparameter wie CRP, Blutzellen, Schilddrüsenwerte) und ggf weitere Untersuchungen sinnvoll sein. Eine Abklärung ist insbesondere angezeigt, wenn Schmerzen länger als einige Wochen bestehen, sich verschlimmern oder einseitige, starke Beschwerden oder neue neurologische Ausfälle auftreten.

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Grundsätzlich helfen Ruhe, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und gegebenenfalls Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen. Wärmeanwendungen, sanfte Bewegung und Physiotherapie können unterstützen. Bei Entzündung oder Autoimmunerkrankungen wird spezifisch behandelt; bei Infektionen meist eine symptomatische Behandlung ausreichend. Die Prognose ist oft gut; Gliederschmerz verschwindet mit der Behandlung der Grunderkrankung oder von selbst innerhalb weniger Tage bis Wochen.

Bei neuen, schweren oder plötzlichen Schmerzen, hohen Fiebern, begleiteter Atemnot, Brustschmerzen, Schwellungen, Rötung einzelner Gelenke oder neuer neurologischer Symptome sollte medizinischer Rat eingeholt werden.