Ursachen sind vielfältig. Häufige Gründe für sekundäre Bauchinfektionen sind Perforationen des Magen-Darm-Trakts durch Appendizitis, Divertikulitis, Ulkuskrankheit oder Darmverschluss mit Perforation; Entzündungen der Gallenwege oder der Bauchspeicheldrüse; postoperative oder vat-spezifische Infektionen. Primäre Bauchinfektionen treten etwa bei Leberzirrhose und aszendierenden bakteriellen Infektionen auf. Risikofaktoren umfassen fortgeschrittenes Alter, Immunsuppression und vorbestehende Bauchpathologien.
Klinisch zeigen Bauchinfektionen typischerweise akut auftretende Bauchschmerzen mit Abwehrspannung, Fieber, Tachykardie und allgemeiner Schwäche. Weitere Beschwerden können Übelkeit, Erbrechen, Blähungen oder Ileus sein. Zeichen des Sepsis-Syndroms können auftreten, insbesondere bei fortgeschrittenem Verlauf oder verspäteter Behandlung.
Diagnose erfolgt durch Mischung aus Anamnese, klinischer Untersuchung, Laboren und bildgebenden Verfahren. Wichtige Laborwerte sind erhöhte Entzündungsmarker (z. B. C‑reaktives Protein), Leukozytose und ggf. erhöhtes Laktat. Bildgebung wie Ultraschall oder CT-Abdomen unterstützt die Lokalisierung von Infektionen und Abszessen. Blut- und ggf. Peritonealflüssigkeitskulturen helfen bei der Identifikation von Erregern.
Behandlung umfasst stabile Kreislauf- und Flüssigkeitsversorgung, Schmerzmanagement und eine frühzeitige empirische Breitbandantibiotikatherapie mit Abdeckung gängiger gramnegativer, anaerober Erreger und je nach Lokalbefund weiteren Erregern. Quellenkontrolle durch operative oder endetovaske Drainage ist entscheidend. Die Antibiose wird nach Erregernachweis und klinischer Besserung oft deeskaliert. Die Behandlungsdauer liegt in der Regel bei 4–7 Tagen nach erfolgreicher Quelle-Kontrolle, verlängert bei persistierender Infektion oder Komplikationen.