Allgemeinmedizin

Allgemeinmedizin ist ein medizinischer Fachbereich, der die primäre, ganzheitliche medizinische Versorgung von Menschen jeden Alters über die Lebensspanne hinweg sicherstellt. Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner, oft als Hausärztinnen oder Hausärzte bezeichnet, fungieren als erster Ansprechpartner im Gesundheitswesen und übernehmen langfristige Beziehungsarbeit, Koordination und Beratung. Zentral ist der Zugang zu einer kontinuierlichen Versorgung, die Patientinnen und Patienten über verschiedene Lebensphasen hinweg begleitet.

Zu den typischen Aufgaben gehören die Behandlung von akuten Erkrankungen, die Langzeitbetreuung chronischer Krankheitsbilder (wie Hypertension, Diabetes, Asthma oder COPD), Prävention, Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen und Gesundheitsberatung. Außerdem gehört die Gesundheitsförderung, Risikofaktorenmodifikation, psychosoziale Unterstützung sowie das Durchführen von Hausbesuchen und die Organisation der weiteren Versorgung, inklusive Überweisungen an Fachärztinnen und Fachärzte. Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner arbeiten häufig interdisziplinär mit anderen Gesundheitsberufen zusammen und koordinieren die Behandlung, um eine ganzheitliche Versorgung sicherzustellen.

Ausbildung und Qualifikation erfolgen nach dem Medizinstudium. In Deutschland dauert die Facharztausbildung Allgemeinmedizin in der Regel rund fünf Jahre und schließt mit der Facharztprüfung für Allgemeinmedizin ab. Die Weiterbildung umfasst ambulante Praxiszeiten, Notfallversorgung, interne Medizin, Pädiatrie, Gynäkologie und weitere relevante Bereiche sowie Praxismanagement und Qualitätsstandards.

Arbeitsorte sind überwiegend Einzel- oder Gemeinschaftspraxen, ambulante Zentren und kommunale Gesundheitsdienste. Die Allgemeinmedizin spielt eine zentrale Rolle in der Primärversorgung, dient als Gatekeeper des Gesundheitssystems, fördert vorbeugende Maßnahmen und arbeitet kontinuierlich an der Schnittstelle zu Spezialistinnen und Spezialisten sowie an der gesundheitlichen Versorgungsforschung.