Hausbesuchen

Hausbesuche bezeichnet die Praxis, bei der Fachkräfte ihre Klienten zu Hause aufsuchen, um Dienstleistungen zu erbringen, Beratung zu leisten oder Beurteilungen vorzunehmen.

Typische Bereiche sind die Gesundheitsversorgung (Hausärztinnen und Hausärzte, Pflegefachkräfte, Palliativversorgung), soziale Arbeit (Kinder- und Familienhilfe, Eingliederungshilfe) sowie Bildung und Seelsorge.

Durchführung: Termine werden vereinbart; Einwilligung des Klienten oder der Sorgeberechtigten ist erforderlich. Der Besuch umfasst Bedarfsanalyse, Beratung, Anleitung im Alltag und ggf. Dokumentation im Rahmen des Datenschutzes und der Schweigepflicht. Sicherheits- und Risikobewertung wird berücksichtigt; Mitarbeitende arbeiten häufig zu zweit oder mit Begleitung; Ankunft und Abmeldung werden protokolliert.

Rechtliche und ethische Aspekte: Datenschutz (DSGVO) und berufsrechtliche Schweigepflicht gelten. Bei Minderjährigen ist die Einwilligung der Erziehungsberechtigten erforderlich. Abrechnungs- und Leistungsformen unterscheiden sich je nach Träger und System.

Vorteile und Herausforderungen: Hausbesuche ermöglichen wohnortnahe, wohnliche Unterstützung, erleichtern den Zugang zu Dienstleistungen und ermöglichen eine Beobachtung der häuslichen Situation; Herausforderungen umfassen Sicherheitsrisiken, Datenschutz, Zeitdruck, Privatsphäreprobleme und begrenzte Ressourcen.

Historisch haben Hausbesuche eine lange Tradition in der medizinischen und sozialen Versorgung und spielen heute in integrierten ambulanten Modellen wieder eine zentrale Rolle.