Treasuryfunktion

Die Treasuryfunktion bezeichnet die Gesamtheit der Aufgaben zur Planung, Steuerung und Überwachung der finanziellen Mittel einer Organisation oder einer öffentlichen Einrichtung. Ihr Ziel ist die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit, die Optimierung der Kapitalstruktur und die Minimierung finanzieller Risiken durch systematische Steuerung von Liquidität und Risiko.

Zu den Kernaufgaben gehören das Liquiditätsmanagement und Cash-Management, Forecasting von Zahlungsströmen, Cash Pooling, Kontenführung und Zahlungsverkehr. Weiterhin umfasst sie das Forderungs- und Verbindlichkeitsmanagement, die Beschaffung von Mitteln, Kreditlinien, Refinanzierung und das Investieren von Überschussmitteln gemäß Anlagepolitik.

Das Risikomanagement deckt Zins-, Währungs- und Markt- sowie Counterparty-Risiken ab. Dazu gehören Hedging-Strategien, Derivate, Limits und Risikogovernance. Die Treasury überwacht zudem Kreditrisiken, Absicherungskosten und Liquiditätsrisiken und sorgt für geeignete Frühwarnsysteme sowie regelmäßige Berichte an die Geschäftsführung oder das Controlling.

Organisatorisch kann die Treasuryfunktion zentralisiert, dezentralisiert oder in Treasury-Centern geführt werden. Wesentlich sind klare Verantwortlichkeiten, Trennung von Aufgaben (Zahlungsverkehr, Buchhaltung, Controlling) sowie interneKontrollen, Policies und der Einsatz eines Treasury-Management-Systems.

In Unternehmen unterstützt die Treasuryfunktion die Kapitalstruktur, das Rating und die Finanzierungskosten, bereitet Finanzierung für Investitionen vor und liefert Szenarien für das Cash-Flow-Management. Im Öffentlichen Sektor umfasst sie Budgetumsetzung, Einnahmen- und Schuldenmanagement sowie das Management von Staatsmitteln und TSA.