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Skriptverzerrungen

Der Begriff Skriptverzerrungen bezeichnet in der kognitionspsychologischen und narratologischen Fachsprache Verzerrungen, die auftreten, wenn Menschen Ereignisse oder Interaktionen gemäß vordefinierten Handlungsskripten interpretieren, erinnern oder planen. Skripte sind kognitive Strukturen, die typischerweise Abfolgen von Handlungen in bestimmten Kontexten vorgeben, etwa beim Restaurantbesuch, bei einem Arztbesuch oder in professionellen Ritualen. Die Verzerrungen entstehen, wenn neue Informationen in oder entgegen diesen Skripten verarbeitet werden, wodurch Erwartungen überbetont und Abweichungen relativiert oder ignoriert werden.

Ursprung liegt in der Skripttheorie der Kognitionspsychologie, die von Schank und Abelson entwickelt wurde. Laut dieser

Beispiele finden sich in der Erinnerung an Alltagsereignisse, die gemäß sozial typischen Skripten rekonstruiert werden, etwa

Diskussionen über Skriptverzerrungen betonen die kulturelle Abhängigkeit von Skripten, ihre Subjektivität und die Grenzen der Messbarkeit.

Theorie
speichern
Menschen
wiederkehrende
Handlungsfolgen
als
Skripte,
die
Orientierung
geben
und
Gedächtnisprozesse
erleichtern.
Skriptverzerrungen
treten
auf,
wenn
Wahrnehmung,
Erinnerung
oder
Planung
stärker
von
bestehenden
Skripten
beeinflusst
werden
als
von
der
tatsächlichen
Situation.
Typische
Merkmale
sind
die
Selektion
relevanter
Details,
Verzerrungen
der
Reihenfolge,
die
Interpretation
von
Ereignissen
als
skriptkonform
und
normative
Fehlzuordnungen
in
Bezug
auf
Rollen
oder
Ziele.
beim
Treffen
eines
Freundes,
wo
Unstimmigkeiten
mit
dem
Ablauf
als
sinnvoll
erscheinen,
weil
sie
dem
Skript
entsprechen.
In
der
Medienforschung
wird
untersucht,
wie
Skriptverzerrungen
narrative
Konsistenz
herstellen
und
die
Aufnahme
von
Informationen
beeinflussen.
In
der
Praxis
können
sie
Ausbildungs-
oder
Therapiesituationen
beeinflussen,
indem
sie
realistische
Fehlannahmen
oder
vorschnelle
Interpretationen
begünstigen.
Sie
stehen
im
Zusammenhang
mit
Schemata,
Erzähltheorie
und
kognitiven
Verzerrungen
und
liefern
Ansatzpunkte
für
die
kritisch-reflektierte
Analyse
von
Erinnerungen,
Berichten
und
Planungsprozessen
in
Wissenschaft,
Bildung
und
Medien.