Schadenfalldaten

Schadenfalldaten sind strukturierte Daten, die Informationen zu Schadenfällen enthalten, die in Versicherungen, der Schadenstatistik oder dem Risikomanagement anfallen. Typische Variablen umfassen Datum und Ort des Vorfalls, Schadensart, Schadenshöhe bzw. versicherte Summe, Schadenursache, Versicherungspolice, Status des Anspruchs sowie Merkmale des Betroffenen, sofern rechtlich zulässig.

Quellen und Erhebung: Schadenfalldaten entstehen primär aus Schadenmeldungen, Gutachten, Policen und Verbindungsdaten von Versicherern; ergänzend kommen Informationen aus öffentlichen Meldestellen, Krankenhäusern, Polizeibehörden oder Gerichten hinzu. Branchenspezifische Datenbanken, Verbandsstatistiken und Forschungsprojekte tragen ebenfalls zur Datenbasis bei. Die Qualität hängt von Vollständigkeit, Genauigkeit und Aktualität ab.

Inhalte und Nutzen: Sie dienen der Risikobewertung, Prämienkalkulation, Trend- und Schadenentwicklung, Reservenbildung, Fraud-Detektion, Benchmarking und Produktentwicklung. In der Risiko- und Versicherungsforschung unterstützen sie Modelle zur Schadenshäufigkeit, -höhe und -ursache sowie zur Entwicklung von Versicherungsprodukten.

Datenschutz und Ethik: Der Umgang mit Schadenfalldaten unterliegt Datenschutzgesetzen (EU-weit DSGVO bzw. nationale Vorschriften). Personenbezogene Merkmale werden geschützt, oft anonymisiert oder pseudonymisiert. Zugangsbeschränkungen, Zweckbindung und Datenminimierung gelten; Einwilligungen und Rechtsgrundlagen regeln die Nutzung.

Herausforderungen: Standardisierung und Interoperabilität sind schwierig; unterschiedliche Definitionen, unvollständige Meldungen, Verzögerungen, Qualitätsprobleme und Bias können Ergebnisse beeinflussen. Standardisierte Kodierungen von Schadenarten und ein gemeinsames Datenmodell erleichtern den Datenaustausch.