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Patientenpräferenz

Patientenpräferenz bezeichnet die individuellen Werte, Ziele, Risikoneigung und Prioritäten eines Patienten bei Entscheidungen über Diagnostik, Therapie und Gesundheitsmanagement. Sie umfasst bevorzugte Behandlungsziele (z. B. Lebenserwartung vs. Lebensqualität), Bereitschaft zu Nebenwirkungen, Toleranz gegenüber Unsicherheit sowie organisatorische oder logistische Wünsche. Im Unterschied zu ärztlicher Empfehlung sind Patientenpräferenzen die persönlichen Prioritäten des Patienten und können sich je nach Situation ändern. Die Berücksichtigung von Patientenpräferenzen ist ein Kernbestandteil der patientenzentrierten Versorgung und der gemeinsamen Entscheidungsfindung.

Zur Erfassung und Berücksichtigung werden offene Gespräche, strukturierte Beratung und Entscheidungshilfen eingesetzt. Entscheidungsunterstützende Materialien (Decision Aids)

Die Einbeziehung von Patientenpräferenzen fußt auf ethischen Grundlagen der Autonomie und der informierten Zustimmung. Sie kann

informieren
über
Optionen,
Nutzen,
Risiken
und
Unsicherheiten
und
helfen,
Präferenzen
zu
klären.
Methodisch
können
Präferenzen
auch
durch
Befragungen,
qualitative
Interviews
oder
quantifizierte
Ansätze
wie
Conjoint-Analyse
oder
diskrete
Wahlexperimente
erhoben
werden.
Patient-Reported
Outcome
Measures
können
Präferenzaspekte
im
Verlauf
erfassen
und
Veränderungen
sichtbar
machen.
zu
besserer
Adhärenz,
höherer
Zufriedenheit
und
angemesseneren
Behandlungsentscheidungen
beitragen,
insbesondere
bei
unsicheren
oder
langfristigen
Entscheidungen,
chronischen
Erkrankungen
oder
palliativen
Zielen.
Konflikte
zwischen
Präferenzen
und
medizinischer
Empfehlung
erfordern
transparente
Kommunikation,
gegebenenfalls
Kompromisse
oder
Entscheidungsunterstützung.
Die
Umsetzung
ist
abhängig
von
klinischen
Routinen,
Ausbildung,
Zeitressourcen
und
organisatorischen
Strukturen
im
Gesundheitssystem.