Nährwertbewertung

Nährwertbewertung ist die systematische Einschätzung der ernährungsphysiologischen Qualität von Lebensmitteln anhand ihres Nährstoffgehalts. Ziel ist es, die Nährwertigkeit eines Produkts zu bewerten, Transparenz zu schaffen und Orientierung für Verbraucher, Produktentwicklung und Gesundheitspolitik zu bieten. Dabei werden häufig sowohl Energiegehalt als auch Makro- und Mikronährstoffe berücksichtigt.

Typische Datenbasis sind Nährwertangaben pro 100 g oder 100 ml sowie, falls relevant, pro Portion. Erfasst werden Energiewert in Kilojoule oder Kilokalorien, Fett einschließlich gesättigter Fettsäuren, Kohlenhydrate einschließlich Zucker, Eiweiß, Ballaststoffe und Salz; je nach Modell können auch Vitamine und Mineralstoffe einbezogen werden.

Zweck der Nährwertbewertung ist es, Verbrauchern fundierte Informationen für Ernährung und Kaufentscheidungen zu liefern, Front‑of‑Pack‑Kennzeichnungen zu unterstützen, die Lebensmittelentwicklung zu steuern und gesundheitsbezogene Aussagen zu prüfen. In der Praxis kommen verschiedene Nährwertprofilierungs- oder -bewertungsverfahren zum Einsatz.

Zu den bekannten Ansätzen gehören Punktesysteme, die ungünstige Nährstoffe addieren und vorteilhafte Nährstoffe ziehen, um eine Gesamtbewertung zu erhalten. Nutri-Score ist ein Beispiel eines farbkodierten Profils (A bis E), das in mehreren europäischen Ländern verwendet wird. Andere Systeme umfassen Health Star Rating oder länderspezifische Kennzeichnungen wie das Keyhole-Symbol.

Regulatorisch spielen Nährwertangaben gemäß der EU‑Verordnung über Lebensmittelkennzeichnung eine zentrale Rolle; Nährwertbewertungsverfahren dienen oft der Bewertung von gesundheitsbezogenen Aussagen oder der Implementierung von FoPNL, wobei Harmonisierung und Verständnisbedenken bestehen.