Marktkonvergierende

Marktkonvergierende beschreibt Prozesse, bei denen sich ansonsten unterschiedliche Märkte, Preisreihen oder Marktsegmente im Zeitverlauf in Richtung eines gemeinsamen Niveaus annähern. Der Begriff wird in der Wirtschaftsliteratur verwendet, um Phänomene zu charakterisieren, bei denen Preis- oder Renditedifferenzen zwischen Märkten abnehmen. Er kann sich auf verschiedene Bereiche beziehen, darunter Aktien-, Anleihe-, Rohstoff- oder Devisenmärkte sowie auf spezifische Finanzinstrumente. Grundsätzlich bedeutet marktkonvergierende, dass Unterschiede zwischen Märkten durch Arbitrage, verstärkten Informationsfluss oder regulatorische Harmonisierung reduziert werden.

Mechanismen sind unter anderem Arbitragehandel, der Preisdifferenzen beseitigt; Globalisierung und verbesserter Informationszugang; Harmonisierung von Standards, Benchmarks und Indexfonds; grenzüberschreitende Kapitalströme sowie synchronisierte geld- und fiskalpolitische Maßnahmen. Indikatoren für Marktkonvergenz sind fallende Preis- oder Renditedispersionsmaße, steigende Korrelationen zwischen Märkten, enger werdende Termin- oder Futures-Kurven sowie schmäler werdende Basis-Spreads bei vergleichbaren Instrumenten.

In der Praxis ist marktkonvergierende Beobachtung relevant für Markteffizienz, Arbitragestrategien und Risikoanalyse. Forschungen analysieren Konvergenzphänomene beispielsweise in der Angleichung von Renditen in vernetzten Volkswirtschaften oder die Preisangleichung von komplementären Gütern. Kritikpunkte umfassen, dass Konvergenz temporär sein kann und zugrundeliegende Unterschiede verdecken könnte; sie könne systemische Risiken erhöhen, wenn viele Marktteilnehmer dieselben Konvergenzstrategien verfolgen, oder durch Regulierungs- und Marktmacht verzerrt werden.