Preisreihen

Preisreihen sind zeitliche Folgen von Preisen, die in regelmäßigen Abständen erhoben oder ermittelt werden. Sie bilden den Verlauf von Preisen für Güter, Dienstleistungen oder Finanzwerte über die Zeit ab und dienen als Grundlage für Analysen zu Inflation, Konjunktur und Marktverhalten. Preisreihen können nominale Preise oder reale Preise darstellen, wobei reale Preise um Inflations- oder Deflationswirkungen bereinigt sind.

Je nach Anwendungsfall unterscheiden sich Preisreihen in Frequenz (täglich, monatlich, quartalsweise) und Messgröße (Preisniveau, Preisänderungen). Typische Beispiele sind Verbraucherpreisindizes, Produktionspreisindizes, Rohstoffpreise oder Aktien- und Devisenkurse. Zur Vergleichbarkeit werden Preisreihen oft indexiert, wobei ein Basiszeitraum auf 100 gesetzt wird. Über die Zeit hinweg können Sie Preisreihen saisonbereinigt, glättend oder direkt als Rohdaten vorliegen.

Bei der Konstruktion von Preisreihen kommen statistische Verfahren zur Anwendung. Indexformeln wie Laspeyres, Paasche oder der Fisher-Index fassen Preis- und Mengendifferenzen zusammen, während saisonale Anpassungen saisonale Muster entfernen. Qualitätseffekte, neue Güter oder veränderte Produktmerkmale erfordern Qualitätsanpassungen, um echte Preisveränderungen zu isolieren.

Preisreihen dienen der wirtschaftlichen Beurteilung und Prognose: Sie messen Inflationsraten, liefern Inputs für wirtschaftspolitische Entscheidungen, helfen bei der Trendanalyse und der Schätzung von Erwartungen an zukünftige Preise. Herausforderungen umfassen fehlende Daten, Preisänderungen durch Marktdisziplin, Wechselkursschwankungen und methodische Unterschiede zwischen Datensätzen.