Laborinformationen

Laborinformationen bezeichnet in der Praxis alle Daten und Dokumentationen, die im Zusammenhang mit Laborarbeiten entstehen oder genutzt werden. Dazu gehören Probeninformationen, Versuchs- und Analysemethoden, Rohdaten, Messwerte, Kalibrier- und Wartungsaufzeichnungen, Qualitätskontrollen, Befunde, Sicherheitsdatenblätter und Audit-Trails. Ebenso relevant sind Metadaten, Standardarbeitsanweisungen (SOPs) und Protokolle zur Datenverarbeitung sowie Zugriffs- und Nutzungsprotokolle. In wissenschaftlichen Laboren werden oft elektronische Systeme verwendet, wie Laboratory Information Management Systems (LIMS), Laboratory Information Systems (LIS) und elektronische Labornotizbücher (ELN). Diese Systeme ermöglichen die Erfassung, Speicherung, Verknüpfung und Rückverfolgung von Informationen über Proben und Messungen.

Zweck der Laborinformationen ist die Nachvollziehbarkeit, Reproduzierbarkeit und Qualitätssicherung der Arbeiten sowie die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Sie unterstützen Entscheidungsprozesse, ermöglichen Auditierbarkeit und sind Grundlage für Berichte, Zertifikate und Forschungsresultate. Regulatorische Rahmenbedingungen müssen je nach Anwendungsbereich beachtet werden, z.B. GLP/GMP in der Arzneimittel- und Kosmetikindustrie, ISO 15189 im medizinischen Labor, und Datenschutzbestimmungen wie GDPR/HIPAA für Patientendaten.

Herausforderungen umfassen Datenintegrität, Interoperabilität unterschiedlicher Systeme, Datenschutz, Zugriffskontrollen und Langzeitarchivierung. Professionelle Laborinformationspraxis erfordert klare Richtlinien, Schulungen und technische Infrastruktur, um Datenqualität, Sicherheit und Verantwortlichkeiten zu gewährleisten.