Kommunikationsanforderungen

Kommunikationsanforderungen beschreiben, welche Informationen zwischen Akteuren, Systemen oder Prozessen ausgetauscht werden müssen, wie sie formatiert sind, über welche Kanäle sie übertragen werden, mit welcher Frequenz und unter welchen Qualitätskriterien. Sie gehören zum Requirements Engineering und sichern Interoperabilität, Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit der Kommunikation.

Zu den Inhalten gehören Datenobjekte, Formate, Semantik und Kontext sowie die Übertragungswege (Schnittstellen, Protokolle) und der zeitliche Rahmen (Synchronität, Retry-Strategien). Sicherheits- und Datenschutzaspekte (Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit, Authentisierung, Autorisierung, Auditierbarkeit) sowie Leistungs- und Compliance-Anforderungen gehören ebenfalls dazu.

Zur Dokumentation zählen Kommunikationsplan, Schnittstellenspezifikationen, Nachrichtenformate und Protokollbeschreibungen. Modellierung unterstützt durch UML-/SysML-Diagramme, Sequenz- oder Aktivitätsdiagramme und ggf. BPMN. Anforderungen sollten traceierbar sein, von Zielen zu Schnittstellen, und nachvollziehbar versioniert bleiben.

Lebenszyklus: Erhebung (Stakeholder-Workshops), Validierung, Verifikation, Abnahme; Änderungen werden dokumentiert, versioniert und nachgeführt. Der Plan benennt beteiligte Systeme, Verantwortlichkeiten und Eskalationen. Kontext: interne Systeme, Partner, Lieferanten oder Cloud-Dienste.

Herausforderungen umfassen Mehrdeutigkeit, Komplexität, Interoperabilität, Sicherheits- und Datenschutzanforderungen sowie regulatorische Vorgaben. Beispiele: Eine CRM-Schnittstelle erfordert klare Nachrichtentypen, Authentifizierung und Logging; in Gesundheitsprojekten gelten Vertraulichkeit und lückenlose Auditpfade.

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