Ernährungsbedingungen

Ernährungsbedingungen bezeichnen die Gesamtheit der Rahmenbedingungen, unter denen Nahrung produziert, bereitgestellt, gekauft, konsumiert und genutzt wird. Dazu gehören Verfügbarkeit, Zugänglichkeit, Erschwinglichkeit, Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln sowie kulturelle Akzeptanz.

Sie werden von wirtschaftlichen, politischen, sozialen, geografischen und ökologischen Faktoren beeinflusst: Landwirtschafts- und Handelssysteme, Infrastruktur, Preisbildung, Arbeitsmärkte, soziale Sicherung, Klimawandel, Naturkatastrophen, Konflikte und urbaner Lebensstil.

Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden: Unzureichende Ernährungsbedingungen können zu Unterernährung, Mangelernährung oder Übergewicht sowie zu Mikronährstoffdefiziten führen. Langfristig beeinflussen sie Entwicklung, Lern- und Arbeitsleistungen, Produktivität und das Risiko chronischer Krankheiten. Besonders betroffen sind Kinder, schwangere Frauen und einkommensschwache Haushalte.

Messung und Indikatoren: Ernährungssicherheit wird oft durch Verfügbarkeit, Zugang, Nutzung und Stabilität gemessen. Weitere Kennzahlen umfassen Kalorien- und Nährstoffzufuhr, Ernährungsspektrum, Wachstumsindikatoren, Body-Mass-Index sowie Prävalenz von Stunting, Wasting und Mikronährstoffmängeln.

Politische Ansätze zielen darauf ab, die Ernährungsbedingungen zu verbessern: soziale Sicherung, Preis- und Subventionspolitik, Unterstützung von Kleinbauern, Investitionen in Infrastruktur, Lebensmittelsicherheit, Bildung über Ernährung und nachhaltige Landwirtschaft sowie Maßnahmen gegen Klimarisiken. Kooperation zwischen Landwirtschaft, Gesundheitswesen, Bildung und Sozialpolitik ist dabei zentral.

Herausforderungen entstehen durch Krisen wie Konflikte, Pandemien und Klimaveränderungen, die Verfügbarkeit und Stabilität von Nahrungsmitteln gefährden. Globale Ungleichheiten erfordern integrierte, sektorübergreifende Strategien, um Ernährungssicherheit langfristig zu stärken.