Datenwege

Datenwege bezeichnet die Pfade, die Daten innerhalb eines Informationssystems sowie zwischen Systemen nehmen, von der Erhebung bis zur Speicherung, Verarbeitung und eventuell Weitergabe oder Löschung. Sie umfassen Quellen, Transportwege, Verarbeitungsstufen, Speichermedien und Zugriffsschnittstellen sowie Protokollierungs- und Auditmechanismen. Durch eine systematische Abbildung der Datenwege lassen sich Datenfluss, Verantwortlichkeiten und Sicherheitsrisiken transparent machen.

Typische Bestandteile eines Datenweges sind: Datenquellen (z. B. Webformulare, Sensoren), Übertragungskanäle (Netzwerke, APIs, Messaging-Systeme), Verarbeitungsschritte (Validierung, Transformation, Analyse), Speicherung (Datenbanken, Data Lakes), Zugriff und Berechtigungen (Authentifizierung, Autorisierung) sowie Aufbewahrung bzw. Löschung (Retention, Archivierung). Die Verbindung dieser Elemente ergibt typischerweise ein Datenflussdiagramm oder eine Data-Lineage-Darstellung.

Anwendungsbezogene Bedeutung: In der Daten governance, dem Datenschutz (DSGVO) und der Informationssicherheit helfen Datenwege bei der Einhaltung von Prinzipien wie Zweckbindung, Transparenz und Datenminimierung. Sie unterstützen Risikobewertungen, Incident Response und Compliance-Audits. Auch auf Architekturebene dienen sie der Planung von Integrationen, der Wahl von Schnittstellen und der Architektur von Cloud- und Hybrid-Umgebungen.

Herausforderungen: Komplexität verteilter Systeme, Mehrfachspeicherorte, Drittdienstleister und grenzüberschreitende Datenübermittlungen. Eine fortlaufende Pflege der Datenwege ist erforderlich, um Änderungen in Anwendungen, APIs oder Verträgen abzubilden. Methoden wie Data-Flow-Diagramme, Datenkataloge und Data-Lineage-Tools unterstützen diese Arbeit.