Biodiversitätsmaßnahmen

Biodiversität bezeichnet die Vielfalt des Lebens auf der Erde in all ihren Erscheinungsformen, Ebenen und Prozessen. Sie umfasst genetische Vielfalt innerhalb von Arten, die Artenvielfalt sowie die Vielfalt der Ökosysteme und Lebensräume. Biodiversität entsteht durch Evolution, natürliche Ausbreitung und Anpassung und bildet die Grundlage für zentrale Ökosystemfunktionen, auf die Menschen angewiesen sind.

Genetische Vielfalt ermöglicht Populationen, Umweltveränderungen zu widerstehen. Artenvielfalt bezieht sich auf die Anzahl und Verwandtschaft von Arten in einem Gebiet. Ökosystemvielfalt beschreibt die Unterschiede zwischen Lebensräumen wie Wäldern, Feuchtgebieten und Meeren. Zusammen gewährleisten diese Ebenen Funktionen wie Bestäubung, Nahrungsversorgung, Wasserreinigung, Klimaregulation und kulturelle Werte.

Globale Biodiversität ist durch menschliche Aktivitäten bedroht. Die Haupttreiber des Verlusts sind Habitatverlust und -fragmentierung, Übernutzung, invasive Arten, Verschmutzung und der Klimawandel. Durch diese Prozesse gehen Artenzahlen zurück, genetische Vielfalt schwindet, und Ökosystemleistungen verschieben sich oder schwinden.

Die Messung erfolgt durch Indikatoren wie Artenreichtum, Gleichverteilung (Evenness), genetische Vielfalt und funktionelle Diversität. Internationale Programme verfolgen Indizes wie den Living Planet Index oder Biodiversitätsindikatoren, um Trends abzubilden und Ziele zu stecken.

Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen umfassen die Einrichtung von Schutzgebieten, ökologische Korridore, Wiederherstellung degradierten Lebensraums, nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen sowie ex situ-Konservierung (Samenbanken, Genbanken, Museen). Auf internationaler Ebene regulieren das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) und der globale Rahmen zur Biodiversität (Post-2020 GBF) politische Ziele.