Typische Phasen der Anwendungslebensdauer sind Planung, Architektur- und Entwicklungsphase, Einführung, laufender Betrieb sowie Wartung und Modernisierung, Migration bei veralteten Komponenten und schließlich Abkündigung oder Ablösung durch eine neuere Lösung. In jeder Phase werden Anforderungen, Ressourcen, Risiken und Abhängigkeiten neu bewertet.
Wichtige Einflussfaktoren auf die Lebensdauer sind technologische Abhängigkeiten (Programmiersprachen, Frameworks, Betriebssysteme), Verfügbarkeit von Sicherheitsupdates, Compliance-Anforderungen, Lizenz- und Wartungskosten, Nutzungswachstum, sowie die Fähigkeit des Anbieters, langfristigen Support zu leisten. Weitere Faktoren sind Kompatibilität mit vorhandenen Systemen, Datenmigration, Architekturentscheidungen und die Organisation, die Qualität des Monitorings sowie der Fähigkeit zur Skalierung.
Das Lebenszyklusmanagement umfasst Planung, regelmäßige Wartung, Patch- und Update-Strategien, Monitoring, Versionsverwaltung, Risikoabschätzung und Entscheidungsprozesse für Migration oder Ersatz. Strategien wie Modularisierung, Abwärtskompatibilität, offene Schnittstellen und klare End-of-Life-Optionen helfen, die Anwendungslebensdauer organisatorisch zu steuern und Kosten sowie Ausfallrisiken zu reduzieren.
End-of-Life-Situationen entstehen, wenn der Anbieter den Support beendet oder die technologische Basis veraltet. In diesem Fall sind Migration auf neuere Versionen, Refactoring oder Ersatz durch eine alternative Lösung notwendig. Eine frühzeitige EOL-Planung ermöglicht rechtzeitige Datenmigration, Schulungen und Budgetierung, um Betriebsunterbrechungen zu minimieren.