biobasierter

Biobasierter bezeichnet Produkte, Materialien oder Prozesse, deren Hauptbestandteile aus nachwachsenden Biomassen stammen statt aus fossilen Ressourcen. Der Begriff bezieht sich auf die Herkunft des Rohstoffs und nicht notwendigerweise auf die biologische Abbaubarkeit oder Umweltfreundlichkeit des Endprodukts. Biobasierte Produkte können sowohl Kunststoffe, Chemikalien als auch baufähige Materialien umfassen.

Wichtige Abgrenzungen: Biobasiert bedeutet nicht automatisch biologisch abbaubar. Ebenso kann ein biobasierter Stoff nicht-abbaubar sein oder aus bioabbaubaren Bestandteilen bestehen. Ebenso wenig garantiert Biobasigkeit eine bessere Umweltbilanz; diese hängt von der gesamten Wertschöpfungskette ab, einschließlich Anbau, Verarbeitung und Entsorgung.

Rohstoffe und Verfahren: Biogene Ressourcen umfassen Zuckerrohr, Maisstärke, Zellulose, Lignin, Pflanzenöle und andere Biomasse. Aus ihnen lassen sich Monomere, Polymere oder chemische Bausteine gewinnen. Typische Herstellungswege umfassen Fermentation, Extraktion, chemische Umwandlung, Polymerisation und Biorefinery-Prozesse, bei denen neben Kraftstoffen auch Ready-to-Use-Polymere entstehen.

Anwendungen: Biobasierte Materialien finden Einsatz in Verpackungen, Konsumgütern, Automobil- und Textilkomponenten, Bau- und Landwirtschaftssektoren sowie in spezialisierten Anwendungen wie Schmierstoffen oder Zusatzstoffen.

Standards und Zertifizierungen: Aussagen zum Bio-Anteil werden durch Normen und Zertifikate untermauert. Beispiele sind ASTM D6866 zur Bestimmung des biobasierten Anteils, sowie europäische Regelwerke wie EN 16785-Unterserien, die Vokabular und Bewertungsverfahren festlegen. In vielen Märkten existieren unabhängige Label wie OK biobased, die den Anteil biologisch basierter Inhalte zertifizieren.

Umweltaspekte und Herausforderungen: Die Ökobilanz biobasierter Produkte hängt stark von nachhaltigem Anbau, Landnutzung und Lebenszyklusanalysen ab. Herausforderungen umfassen Wettbewerbsdruck mit Nahrungsmittelproduktion, Preisvolatilität, Rohstoffverfügbarkeit und technologische Reife.

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